Das "Trocknen" von Leinöl

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Wenn fette Öle so aussehen, wird es Zeit, sie zu entsorgen... Was macht sie so fest?
Es ist der Sauerstoff aus der Luft
(Foto: Daggi)


Kunstmaler arbeiten gern mit Ölfarben. Darin rühren die ihre Pigmente an. Die Ölfarben trocknen nach einer gewissen Zeit - wie deine Wasserfarben auch. Bei letzteren verdunstet aber nur das Lösemittel Wasser. Beim Trocknen der Ölfarben ist das anders: Hierbei verdunstet das Öl nicht, sondern es kommt zu einer chemischen Reaktion, bei der sich das flüssige Öl verfestigt. Das kannst du selbst untersuchen.

Besorge dir im Supermarkt frisches Diestelöl oder Leinöl. Achte darauf, dass darin keine "Antioxidationsmittel" wie Vitamin E oder Ascorbinsäure-Palmitat enthalten sind! Um das herauszufinden, musst du die Zutatenliste auf dem Etikett der Flasche durchlesen. Im Bio- oder Bastelladen solltest du die reinen Öle aber bekommen.
Nun brauchst du noch eine flache Schale. Gieße etwas von dem Öl in die Schale, so dass deren Boden einen halben Zentimeter hoch bedeckt wird. Dann lässt du die Schale an einem ruhigen, warmen Ort stehen. Decke sie ab, damit kein Staub hineinfällt. Aber nicht luftdicht verschließen!

Nach einigen Tagen schaust du nach, was mit dem Öl geworden ist. Meistens ist dann bereits die Oberfläche zäh und schrumpelig geworden. Nach einigen Wochen hat sich das Öl zu einer tiefgelben, lederartigen Masse verfestigt.

Das Verfestigen des Öls wird durch die Pigmente der Malerfarben gefördert. Deshalb trocknen die Farben des Kunstmalers auch schneller als dein Öl in der Schale.


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Letzte Überarbeitung: 08. April 2010, Dagmar Wiechoczek