Vom alten und neuen Elementbegriff; Chemische Verbindungen


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In einem Zeitungsbericht war kürzlich zu lesen, dass Kinder in einer Grundschule selbstständig Experimente zum Kennenlernen der Vier Elemente durchgeführt hätten. Vielleicht haben die auch den folgenden Merksatz in ihr „Forscherbuch“ geschrieben:

Die vier Elemente sind Luft, Wasser, Erde und Feuer.

Das folgende Bild zeigt eine moderne Darstellung dieser Vier Elemente.

Bild 1: Die Vier Elemente als großer Puzzle-Baukasten©
(Mit freundlicher Genehmigung durch Grimms GmbH; Produkt-Nr. 10216; Größe 45 cm X 45 cm)
(Foto: Blume)

Wenn du mit der Zuordnung der Bildbereiche zu den Vier Elementen Schwierigkeiten hast, findest du hier eine Erläuterung. Dieser Baukasten wäre für dich doch ein schönes Weihnachtsgeschenk!

Zum Element Erde rechnete man alles, was fest war, also beispielsweise Mineralien, Metalle, Holz und Salze.

Alle Flüssigkeiten wurden unter dem Begriff Wasser zusammengefasst.

Mit Luft bezeichnete man alle Gase.

Das Element Feuer war das Bindemittel aller stofflichen Elemente.

Die gängige Lehrmeinung war, dass man alle Stoffe aus den stofflichen der Vier Elemente herstellen konnte. Dazu brauchte man die Vier Elemente nur in unterschiedlicher Art und Weise miteinander zu mischen und unter Mitwirkung des Feuers reagieren zu lassen.

Für spezielle Reaktionen brauchte man angeblich den Stein der Weisen. Das „Wissen“ darüber hüteten die Alchimisten.

Es wurde auch viel Schindluder mit der Vier-Elementen-Lehre betrieben. So versprachen manche Alchimisten, dass sie mit ihrem Stein der Weisen Gold aus anderen Metallen herstellen könnten. Es gibt hierzu einen klassischen Versuch zum „Vergolden“ von Kupfermünzen. Vielleicht können deine Lehrerin bzw. dein Lehrer euch einmal zeigen, wie das „Vergolden“ geht.

Obwohl es viele Betrüger unter den Alchimisten gab, muss man sagen, dass zumindest einige von ihnen zu den Vorgängern der heutigen Chemiker zu zählen sind. So wollte ein Dresdener Alchimist Gold machen und erfand dabei aus Versehen das Porzellan.

Die recht einfältige Vorstellung, dass aber auch alles in der Natur durch Wechselwirkungen zwischen den Vier Elementen erklärbar sei, hat lange Zeit gehalten und ist auch heute noch nicht gänzlich überwunden. Mit der Zeit merkten kluge Köpfe jedoch, dass die Erklärung der vielfältigen natürlichen Phänomene wesentlich mehr verlangte als das Nachdenken über die begrenzten Eigenschaften der Vier Elemente und deren Kombination. So entwickelten im 18. Jahrhundert Wissenschaftler einen völlig neuen Elementbegriff, der heute noch gilt:

Ein Element ist ein Stoff, der durch chemische Arbeit nicht weiter zerlegt werden kann.

Um diese Art von Elementen von den Vier Elementen abzugrenzen, nennen wir sie Chemische Elemente.

Es gibt mittlerweile über 100 Elemente! Einige kennst du vielleicht schon: Gold, Silber, Kupfer, Eisen, Aluminium, Sauerstoff, Chlor, Schwefel, Kohlenstoff, Wasserstoff.

Wenn chemische Elemente miteinander reagieren, entstehen chemische Verbindungen.

Gibt es den Stein der Weisen?
Den gibt es sicher nicht. Aber es gibt durchaus chemische Hilfsmittel, die chemische Reaktionen erleichtern. Man nennt sie Katalysatoren. Was diese sind, erfährst du anhand des Versuchs Der brennende Zuckerwürfel.


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Letzte Überarbeitung: 29. Oktober 2013, Dagmar Wiechoczek