Verringerung der Wasserhärte
Experimente
Versuch: Verringerung der Wasserhärte durch Abkochen
Versuch: Härtebestimmung von bidestilliertem Wasser
Versuch: Sauberer Regen ist weiches Wasser
Versuch: Entfernung der Wasserhärte durch Kationenaustausch
Versuch: Verringerung der Wasserhärte durch Torf
Versuch: Verringerung der Wasserhärte durch Zusatz von Soda
Versuch: Verringerung der Wasserhärte durch Zusatz von EDTA
Die Wasserhärte hängt vor allem vom Gehalt an Calcium- und Magnesium-Ionen ab.
Zur Härtebildung sind aber auch die Sulfat- und Hydrogencarbonat-Ionen notwendig,
denn sie bilden zusammen mit den zweiwertigen Kationen schwerlösliche
Niederschläge, die den Waschvorgang stören oder Ablagerungen in den Töpfen bilden.
Um das Ausfällen dieser Salze zu verhindern, reicht es aus, die Calcium- und
Magnesium-Ionen aus dem Wasser zu entfernen. Hierzu gibt es verschiedene
Möglichkeiten, die in den folgenden Abschnitten besprochen werden.
Zum Überprüfen dieser Methoden muss man die Härte der jeweiligen Wasserprobe vor
und nach der Behandlung bestimmen.
1. Verringerung der Wasserhärte durch Abkochen
Das Abkochen des Wassers reduziert die Härte um ca. 50 %. Die Resthärte ist die
permanente Härte (siehe Experimente, V 4).
2. Entfernung der Wasserhärte durch Destillieren von Wasser
Lehrreich ist es, wenn man bidestilliertes Wasser titriert. Vor allem das mit einer aus
Quarzglas gefertigten Apparatur bidestillierte Wasser enthält keine Metall-Kationen
mehr und kaum noch härtefördernde Säureanionen
(siehe Experimente, V 5).
3. Sauberer Regen ist weiches Wasser
Bekannt ist, dass gewisse Wassersorten wie z. B. das Regenwasser als besonders
weich gelten. Da Regenwasser durch Verdunstung entsteht, könnten wir stattdessen
von vornherein destilliertes Wasser nehmen (wie in Versuch 5). Regenwasser enthält
zwar als mögliche Härtefaktoren nur Hydrogencarbonat- und (bei saurem Regen)
Sulfat-Ionen, nicht aber Metall-Ionen, die für die Härte verantwortlich sind
(siehe Experimente, V 6).
4. Entfernung der Wasserhärte durch Kationenaustausch
Vielleicht habt ihr in der Schule oder zu Hause Wasseraufbereitungsanlagen (z. B. in
der Geschirrspülmaschine), die Calcium- und Magnesium-Ionen nach dem
Ionenaustauscherprinzip aus dem Wasser entfernen.
Diese Ionenaustauscher enthalten spezielle Säuren, deren Wirkgruppen an
Kunststoffkügelchen gebunden sind. Sie bilden mit zweiwertigen Kationen wie den
Calcium-Ionen Salze und geben dafür ihre Protonen oder Alkali-Ionen
an die Lösung ab. Bei sauren Ionenaustauschern wird das ausfließende
Wasser deutlich saurer (siehe Experimente, V 7).
Nach einiger Zeit ist der Austauscher erschöpft, d. h. voll beladen.
Der Austausch ist umkehrbar, indem man eine starke Säure wie die Salzsäure auf den
Austauscher einwirken lässt. Der Austauscher ist dann regeneriert.
Hier berichten wir genaueres zur Wasserenthärtung mit Ionaustauschern.
5. Warum Moorwasser besonders weich ist
Pflanzen wie der Rhododendron oder Azaleen vertragen keine Calcium-Ionen. Sie
wachsen gern in moorigen Gebieten und werden deshalb im Garten gern in Torf
gesetzt. Gibt es dafür einen Grund? Torf enthält Abbauprodukte von abgestorbener
Biomasse, die Humusstoffe. Diese sind auch im Moorwasser enthalten. Man erkennt
sie als braune Schwebstoffe. Sie absorbieren Calcium- und Magnesium-Ionen.
Genau genommen wirken sie wie natürliche Ionenaustauscher. Diesen Effekt kann man
durch Behandeln von hartem Leitungswasser mit Torf gut zeigen
(siehe Experimente,
V 8). Aus
diesem Grunde hat Moorwasser Härtegrade bis unter 1; es gilt als sehr weich. Zum
Waschen kann man es dennoch nicht nehmen, da die Huminsäuren sich leicht an
Gewebe adsorbieren.
6. Verringerung der Wasserhärte durch Zusatz von Soda
Früher setzte man dem Waschwasser Soda zu. Damit wird die (Hydrogen-)
Carbonatkonzentration erhöht; entsprechend dem MWG wird dadurch ein größerer Teil
der härtebildenden Kationen ausgefällt. Außerdem ist vorteilhaft, dass die Soda
protolysiert und das Waschwasser alkalisch einstellt (siehe Experimente, V 9).
7. Verringerung der Wasserhärte durch Zusatz von EDTA
Auch EDTA war als Enthärtungsmittel im Gespräch. Gibt man zu Leitungswasser,
dessen Härte man kennt, etwa 30 ml EDTA-Lösung, so bestimmt man (natürlich) keine
Härte mehr oder zumindest eine geringere. Außerdem unterbleibt auch die
Kalkseifenbildung nach Versuch 2 (siehe Experimente,
V 10). Diese Form der Enthärtung
unterblieb bald, da man umweltschädigende Wirkungen des EDTA beobachtete.
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