Versuch: Vorgehensweise bei der komplexometrischen Titration

Schülerversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Hinweis
Die Härtebestimmung erfolgt in Gefäßen aus hochwertigem, alkalienbeständigem Glas oder am besten in Gefäßen aus klarem Polycarbonat. Wenn man keine Weithals-Erlenmeyerkolben hat, kann man auch Becher aus Polycarbonat (Recyclingsymbol PC) verwenden, die in jedem Haushaltsgeschäft zu kaufen sein sollten.
Bei der Titration legen wir nur 100 ml Wasser vor. Dann arbeiten wir auch statt mit 0,1 molarer mit zehnfach verdünnterer EDTA-Lösung (nämlich c = 0,01 mol/l), um hierdurch die Titrationsgenauigkeit zu erhöhen. Man könnte auch mit 0,1 molarer EDTA-Lösung arbeiten, müsste dann aber zur Beibehaltung der Titrationsgenauigkeit 1 l Wasserprobe vorlegen.

Geräte
Messzylinder (100 ml), Erlenmeyerkolben (300 ml) (siehe obigen Hinweis), Bürette (50 ml) und Stativ, Glastrichter zum Füllen der Büretten, weiße Unterlage.

Chemikalien
EDTA-Lösung (Titriplex (III)) (c = 0,01 mol/l), konzentrierte Ammoniaklösung, Indikator-Puffertabletten.

Durchführung (Schutzbrille!)
Allgemeine Titriervorschrift
Wir lassen das Wasser aus der Wasserleitung einige Minuten laufen und füllen dann einige Liter ab, damit wir zur Untersuchung als Standard immer das gleiche Wasser benutzen können.
Eine Bürette wird mit EDTA-Lösung (c = 0,01 mol/l) beschickt. Dann geben wir in einen Erlenmeyerkolben 100 ml der Wasserprobe und lösen darin eine käufliche Indikator-Puffertablette auf. Dazu geben wir 1 ml (nicht mehr!) konz. Ammoniaklösung (C) (Schutzbrille!), wobei sich die zunächst gelbe Lösung in Rot umfärbt. Nun lassen wir EDTA-Lösung aus der Bürette zulaufen und vermischen jeweils gut. Das Vermischen gelingt am besten, wenn wir aus dem Handgelenk heraus den Erlenmeyerkolben schwenken.
Den Umschlagspunkt erkennen wir daran, dass sich die Lösung grau-grün färbt.

Hinweise
Nach der Titration den Erlenmeyerkolben gut spülen, Bürette wieder auffüllen. Nicht den Fehler machen, dass die Bürette bei der nächsten Titration nicht auf Null steht. Ihr vergesst bestimmt irgendwann einmal, den Startwert zu notieren...

Berechnung der Wasserhärte

1 ml EDTA (c = 0,01 mol/l) = 0,5608 °dH = 0,1 mmol Ca2+/l

Wieso steht da nicht (wie im Quelltext zu diesem Versuch) c = 0,1 mol/l für die EDTA-Lösung? Bei der Titration legen wir nur 100 ml Wasser vor. Da wir bekanntlich statt mit 0,1 molarer mit zehnfach verdünnterer EDTA-Lösung (nämlich c = 0,01 mol/l) arbeiten, hebt sich dies bei der Titrationsauswertung auf. Nur unter diesen Bedingungen entspricht 1 ml EDTA-Lösung (c = 0,01 mol/l) der Wasserhärte 0,5608 °dH bzw. 0,1 mmol Ca/l Wasser.

Hintergründe zum Experiment


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Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek