Versuch: Ein Bleistiftanspitzer als Lokalelement (Modell der Opferanode)

Schülerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Becherglas (100 ml), Reagenzglas.

Chemikalien
Bleistiftanspitzer (Vollmetall), Kochsalz, Universalindikatorpapier, Wasser.

Durchführung
In einem Becherglas wird eine gesättigte Kochsalzlösung hergestellt. Anschließend wird der Bleistiftanspitzer samt Klinge in die Lösung gelegt.
Während an der Klinge des Anspitzers sofort eine lebhafte Gasentwicklung einsetzt, bildet sich am Block des Anspitzers, der sich langsam auflöst, ein weißer Niederschlag.
Mit Hilfe eines mit Wasser gefüllten Reagenzglases wird das entstehende Gas aufgefangen. Die Knallgasprobe verläuft positiv.
Eine Prüfung der Lösung mit Universalindikatorpapier zeigt eine alkalische Lösung an.

Auswertung
Da die Klinge des Anspitzers aus Stahl (Eisen) und der Block aus einer Magnesium-Aluminium-Legierung mit einem Anteil von 97% Magnesium besteht, bilden beide verbunden in einer Elektrolytlösung (hier: Kochsalzlösung) ein elektrochemisches Lokalelement:

Block (Anode): Mg à Mg2+ + 2 e-

Klinge (Kathode): 2 H2O + 2 e - à H2 + 2 OH-/p>

Am Rand des Blocks: Mg2+ + OH- à Mg(OH)2 â

Dieses Lokalelement ist ein Modellversuch für Magnesium-Opferanoden, die z. B. bei Schiffen oder Heizungsanlagen eingesetzt werden, um die Eisenteile vor Korrosion zu schützen.

Literatur
I. de Roo, Bleistiftanspitzer einmal zweckentfremdet - zum Experimentieren, Chemie in der Schule 5/43 (1996), 195 f.


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Letzte Überarbeitung: 04. Januar 1999, Dagmar Wiechoczek