Versuch: Modellversuch zur Kohleentgasung und Nachweis von Aromaten im Kondensat

Schülerversuch; 20 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
1 Reagenzglas (schwerschmelzbar), 3 Reagenzgläser, 2 einfach durchbohrte Stopfen, Glasrohre, Kupferdrahtnetz (Rückschlagsicherung), Kältebad.

Chemikalien
Steinkohle, wasserfreies Aluminiumchlorid (C), Chloroform (Xn), Toluol (F; Xn).

Durchführung
a) Etwas Steinkohle (am besten Fettkohle) wird, wie in der Abbildung gezeigt, kräftig erhitzt. Dabei entstehen brennbare Gase, die entzündet werden können und ein dunkles Destillat.

(Quelle: Cornelsen)

b) Anschließend führen wir die Aromatenprobe durch. Diese Nachweisreaktion zeigt keine deutlichen und klaren Farben, wie wir es von den reinen Aromaten gewohnt sind, sondern eher ein schmutziges Braun. Das ist bei dem komplexen Aromatengemisch, das bei der Kohledestillation entsteht, auch nicht anders zu erwarten.

Auswertung
Bei der Kohleentgasung entstehen neben dem Kokereigas, welches zu Stadtgas weiterverarbeitet wird, Koks (ein Brennstoff) und ein dunkles Destillat, welches man auch als Steinkohlenteer bezeichnet. In diesem Destillat hat man inzwischen viele hundert organische Verbindungen gefunden; darunter auch aromatische Kohlenwasserstoffe, wie z. B. Benzol, Toluol, Naphthalin, Phenol, Anilin und Kresol. Da einige dieser Verbindungen krebserregend sind, hat auch der Steinkohlenteer diese Eigenschaft. Giftige und krebserregende Kondensate entstehen ebenfalls aus Tabak und beim Verschwelen von Biomasse.


Literatur


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Letzte Überarbeitung: 31. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek