Versuch: Nachweis von Lösungsmitteln in Lacken
Schülerversuch; 25 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Geräte
1 großes Reagenzglas, 3 Reagenzgläser, U-förmig gebogenes Glasrohr, Kältebad, Papiertuch,
Siedesteinchen, Stativ, Tropfpipetten, Tiegelzange, Wasserbad, Dreifuß, Bunsenbrenner.
Chemikalien
Lack, Cerammoniumnitrat-Reagenz (Xi), Methanol (F; T), Natriumhydroxid
(C), alkoholische Phenolphthaleinlösung (F), Kupferblech.
Durchführung
I. Abdestillieren des Lösungsmittels
Zunächst wird eine einfache Destillationsapparatur
aufgebaut. In ein großes Reagenzglas werden einige Milliliter
gekaufter Lack und ein Siedesteinchen gegeben, das Glas mit einem
einfach durchbohrten Stopfen verschlossen und das Ende eines U-fömig
gebogenen Glasrohrs aufgesteckt. Das andere Ende des Glasrohres zeigt in
ein weiteres Reagenzglas, welches in einem Kältebad steht. Die
Apparatur wird am Stativ befestigt. Dann wird der Lack mit dem
Bunsenbrenner erhitzt und das Glasrohr mit einem feuchten Tuch
gekühlt.
Nach einiger Zeit kondensiert das verdampfte Lösungsmittel des Lacks im Glasrohr
und wird im zweiten Reagenzglas aufgefangen. Das Farbpigment des Lacks (ein Kunststoff)
bleibt im ersten Reagenzglas zurück.
II. Untersuchen des Lacklösemittels
b) Prüfen auf Carbonsäureester:
In einem Reagenzglas wird eine Mischung aus 1 ml Lösemittel,
1 ml destilliertem Wasser und 3 ml Methanol mit wenigen Tropfen einer
alkoholischen Phenolphthaleinlösung versetzt. Aus einer Tropfpipette
gibt man nun so viel einer 10%igen Lösung von Natriumhydroxid in
Methanol zu, dass gerade eine Rotfärbung zu sehen ist. Dann
wird das Gemisch im Wasserbad bei 70 °C ungefähr 5-10 Minuten
erwärmt (Schutzbrille!). Eine Entfärbung oder eine deutliche Farbaufhellung
weisen auf Carbonsäureester hin, da diese bei der Nachweisreaktion
hydrolytisch zu Carbonsäuren gespalten werden, die die Lösung
neutralisieren.
c) Prüfen auf Halogenkohlenwasserstoffe (Beilsteinprobe):
Ein Kupferblech wird zunächst ausgeglüht, so
dass sich eine schwarze Schicht aus Kupferoxid bildet.
Das Blech wird in das Lösungsmittel getaucht und anschließend
in die nichtleuchtende Bunsenflamme gehalten. Wenn dabei eine grüne
Flammenfärbung aufgrund leichtflüchtiger Kupferhalogenide zu
beobachten ist, deutet dies auf Halogenkohlenwasserstoffe hin.
Auswertung
Lacke bestehen häufig aus gelösten Kunststoffen,
meist Polyestern. Die verwendeten, organischen Lösungsmittel
sind oft Gemische verschiedener Zusammensetzung. Häufig
vorkommende Bestandteile sind Essigsäuremethylester,
Ethylmethylketon, Toluol, Butanol und Ethanol.
Literatur
R. Blume, Chemie für Gymnasien, Organische Chemie Themenheft 1, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 55.