Versuch: Vom Kalk zum Branntkalk und Löschkalk

Schülerversuch; 15 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Schwerschmelzbares Reagenzglas, einfach durchbohrter Stopfen, Glasrohr, Gummischlauch, Waschflasche, Stativmaterial, Becherglas (100 ml), Glasstab, Thermometer, Bunsenbrenner.

Chemikalien
Mamorpulver, Kalkwasser (C), Universalindikatorpapier, destilliertes Wasser.

Durchführung
a) Ein schwerschmelzbares Reagenzglas wird zu etwa einem Viertel mit pulverisiertem Marmor gefüllt und mit einem einfach durchbohrten Stopfen verschlossen. Durch die Bohrung wird ein 5 cm langes Glasrohr geschoben, welches über einen Schlauch mit einer Waschflasche verbunden ist. Diese enthält Kalkwasser. Das Marmorpulver wird erst vorsichtig, dann mit rauschender Flamme stark erhitzt. Das entweichende Gas verursacht beim Durchperlen des Kalkwassers einen weißen Niederschlag.
(Vorsicht! Vor dem Wegnehmen der Bunsenflamme muss erst die Schlauchverbindung zur Waschflasche entfernt werden. Es besteht sonst die Gefahr, dass Wasser in das heiße Reagenzglas zurückgesaugt wird. Schutzbrille!)

b) Das aus dem ersten Teilversuch aus Marmormehl erhaltene Produkt wird in einem Becherglas zunächst mit einigen Tropfen destilliertem Wasser verrührt. Dann werden nach und nach bis zu 20 ml Wasser hinzugefügt, der pH-Wert und die Temperatur des Wassers vorher und in der Lösung gemessen. Dabei ist ein Temperaturanstieg zu beobachten. Die Lösung reagiert stark alkalisch.
(Vorsicht! Das Kalklöschen kann sehr heftig verlaufen und die stark alkalische Lösung spritzen. Schutzbrille!)

Auswertung
Beim Brennen von Kalk entsteht Calciumoxid (Branntkalk) und Kohlenstoffdioxid, welches mit Kalkwasser durch Bilden eines weißen Niederschlages aus feinverteiltem Calciumcarbonat nachgewiesen wird. Für die Reaktion wird viel Wärme aufgewendet; sie verläuft endotherm:

CaCO3 à CaO + CO2 á | endotherm

CO2 + Ca(OH)2 à CaCO3 + H2O (Nachweisreaktion)

Calciumoxid reagiert unter starker Wärmeentwicklung mit Wasser zu Calciumhydroxid (Löschkalk). Diese Reaktion liefert Energie und verläuft deshalb exotherm:

CaO + H2O à Ca(OH)2 | exotherm

Eine wässrige Suspension von Calciumhydroxid nennt man auch Kalkmilch.

Literatur
F. Bukatsch, W. Glöckner, Experimentelle Schulchemie, Anorganische Chemie - Metalle, Band 3, Aulis Verlag Deubner & Co KG, Köln 1977, 16 f.


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Letzte Überarbeitung: 30. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek