Künstlicher Zeolith als Zusatzstoff im Waschpulver
Pentanatriumtriphosphat war bis Anfang der 90er Jahre noch wichtiger Bestandteil der meisten Waschmittel. Es bindet
die härtebildenden Calcium- und Magnesium-Ionen und eignet sich somit vorzüglich als Wasserenthärter zum
Schutz der Waschmaschine vor schädigenden Kalkablagerungen. Außerdem bilden sich mit den Seifenanionen
keine wasch-inaktiven Kalkseifen. Eine weitere positive Eigenschaft ist die
Verstärkung der Wirkung der Tenside, den Schmutz vom Gewebe abzulösen. Hinzu kommt die Eigenschaft, den einmal
abgelösten Schmutz in Lösung zu halten, so dass er sich nicht wieder auf den Gewebefasern ablagern kann.
Phosphate in Waschmitteln wirken also als Emulgatoren, eine Eigenschaft, die sie auch als Zusatz von Bratwürstchen
zeigen.
Die Phosphate haben jedoch einen sehr unangenehmen Nachteil.
Sie tragen im großen Maße zur Phosphatbelastung der Abwässer und damit auch zum Phosphateintrag in die
Gewässer bei. Dies führt zu einer Überdüngung der Wasserpflanzen (Eutrophierung), vor allem
in stehenden und langsam fließenden Gewässern. Die Folge war das Auftreten von reduzierenden
Fäulnisprozessen in den Seen. Die Seen "kippten um".
Deshalb wurde bereits Ende der 60er Jahre nach einem unbedenklichen Phosphatersatzstoff gesucht und im wasserunlöslichen Natriumaluminiumsilikat (SASIL(R) = sodium aluminium silicate) gefunden. Sasil(R) ermöglicht es, phosphatfreie und zudem leistungsstarke Wasch- und Reinigungsmittel zu entwickeln. Es ist ein weißes Pulver aus würfelförmigen Kristallen von nur wenigen tausendstel Millimetern Größe, die aus über Vierer-Ringe miteinander verbundenen Kuboktaedern bestehen (Zeolith A-Struktur).
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Bild 1: Zeolith-Kristalle
(Quelle: Cornelsen) |
Bild 2: Waschmittel-Inhaltsangabe |
Sasil(R) ist mit Natrium-Ionen beladen, die es gegen Calcium- und Magnesium-Ionen austauschen kann.
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