Ermittlung der Koordinationszahl
Experimente:
Versuch: Ermittlung der Koordinationszahl eines Nickelkomplexes
Kennt man die Bestandteile eines Komplexes und will man dessen Koordinationszahl
ermitteln, kann man die "Methode der molaren Verhältnisse"
(-> Versuch) anwenden.
Bei dieser Methode wird jeweils die gleiche Menge einer Metallsalzlösung mit bestimmter
Konzentration in mehreren Reagenzgläsern vorgelegt. Dann wird in jedes Reagenzglas eine
kontinuierlich steigende Menge der gleichmolaren Ligandenlösung hinzugegeben. Abschließend werden
alle Gefäße gleich hoch mit Wasser aufgefüllt. Durch den Farbvergleich lässt sich dann
feststellen, bei welchem Molverhältnis die Komplexbildung abgeschlossen ist.
Dies lässt sich am Beispiel des violetten Chelatkomplexes [Ni(en)3]2+ verdeutlichen. Zu einer Reihe von Nickelsalzlösungen wird Ethylendiamin in steigender Konzentration gegeben.
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Das Molverhältnis von Nickel zu en
entspricht in den Reagenzgläsern:
1:0 1:1 1:2 1:3 1:4 Die Farbänderung ist in RG 4 abgeschlossen |
(Foto: Sandra) |
Die Nickel(II)-Ionen bilden mit dem Ethyldiamin (en) den violetten
Tris(ethylendiamin)-nickel(II)-Komplex. Die Farbintensität erhöht sich nur bis zu einem molaren
Verhältnis von 1:3. Die weitere Zugabe von farblosem Ethylendiamin führt zu keiner weiteren Farbwirkung.
D. h. Nickel(II) ist in der Lage, maximal drei en-Moleküle aufzunehmen.
Ni2+ + 3 en
[Ni(en)3]2+
Da Ethylendiamin ein zweizähniger Ligand ist, hat das Nickel(II)-Ion die Koordinationszahl 6.
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