Das Vorkommen der Lanthanoide

Man findet die Lanthanoide, ebenso wie andere Metalle, in den Mineralien der Erdkruste, wobei sie häufig als Silicate, aber auch als Carbonate oder Phosphate vorliegen.

Bemerkenswert ist die diffuse Verteilung der einzelnen Lanthanoide in ihren Mineralien, welche durch die Ähnlichkeit ihrer Ionenradien begründet ist und ihre Trennung erschwert.

Es ist möglich die Herkunft bestimmter Mineralien anhand ihres charakteristischen Lanthanoidgehaltes zu ermitteln.
Dieses Verfahren wird angewandt um den Verlauf bestimmter Gesteinsschichten zu verfolgen.

Auch bei den Lanthanoiden zeigt sich die Gültigkeit der Harkinschen Regel, die besagt, dass Elemente mit einer geraden Ordnungszahl häufiger auftreten als die benachbarten Elemente mit ungerader Ordnungszahl.
Man kennt über 200 Mineralien in denen Lanthanoide enthalten sind, jedoch eignen sich nur wenige zur kommerziellen Gewinnung der Metalle.

Die wichtigsten Lanthanoidmineralien sind Bastnäsit, Monazit und Xenotim, als potentiell abbauwürdige Mineralien gelten Allanit, Apatit und Perovskit.

Eine weitere kommerziell nutzbare Quelle für Lanthanoide sind die so genannten Ionenaustauschertone (ion adsorption ores), die in der südchinesischen Provinz Jiangxi vorkommen.
Dabei handelt es sich um Alumosilicatmineralien, die unter tropischen Klima die durch Verwitterung und Auswaschung gelösten Lanthanoid-Ionen anderer Erze absorbieren können.
Man unterscheidet dabei die an Ceriterden reichen Xunwu-Tone von den hauptsächlich Yttererden enthaltenden Longnan-Tonen.

Bastnäsit, ein Lanthanoid-Fluorocarbonat LnFCO3 das man hauptsächlich in China, den USA, Zaire und auf Madagaskar finden kann, bietet momentan die wichtigste Quelle für Lanthanoide.
Die beiden zur Zeit wichtigsten Abbaustätten sind die Tagebaumine von Mountain Pass in Kalifornien und die Eisenerzminen von Baotou in der Inneren Mongolei, in denen Bastnäsit als Nebenprodukt gefördert wird.
Eine typische Verteilung der Seltenerdmetalle im Bastnäsit ist in der folgenden Tabelle zu erkennen:

Element typischer Anteil
Lanthan 33.2 %
Cer 49.1 %
Praseodym 4.3 %
Neodym 12 %
Samarium 0.8 %
Europium 0.12 %
Gadolinium 0.17 %
Terbium 160 ppm
Dysprosium 310 ppm
Holmium 50 ppm
Erbium 35 ppm
Thulium 8 ppm
Ytterbium 6 ppm
Lutetium 1 ppm


Monazit, ein Lanthanid-Thorium-Phosphat (Ln,Th)PO4, kommt in vielen Ländern vor.
Da die Gewinnung der Lanthanoide aus den primären Monazitlagerstätten wegen geringer Konzentrationen und harten Begleitgesteins nicht rentabel ist, nutzt man die durch Verwitterungsprozesse entstandenen sekundären Lagerstätten, die sog. Monazitsande, zum kommerziellen Abbau.
Diese Monazitsande findet man in Westaustralien (Mt. Weld), Südafrika, Brasilien, Indien, Malawi, in der Türkei und in den USA.
Im Monazit sind hauptsächlich Lanthan und die leichteren Lanthanoide zu finden, außerdem sind ca. 10% Thorium enthalten.
Die folgende Tabelle zeigt eine typische Verteilung der Seltenerdmetalle im Monazit:

Element typischer Anteil in %
Lanthan 20
Cer 43
Praseodym 4.5
Neodym 16
Samarium 2.5
Europium 0.1
Gadolinium 1.5
Terbium 0.05
Dysprosium 0.6
Holmium 0.05
Erbium 0.2
Thulium 0.02
Ytterbium 0.1
Lutetium 0.02
Yttrium 2.5
Thorium 9


Xenotim ist ebenfalls ein Gemisch aus Lanthanoid-Phosphaten LnPO4, enthält aber im Gegensatz zum Monazit hauptsächlich Yttrium und die Yttererden.
Die wichtigsten Xenotimvorkommen findet man in Australien und Brasilien, weiterhin fördert man Xenotim als Nebenprodukt der Zinngruben in Indonesien, Malaysia und Thailand.
Den typischen Seltenerdmetallgehalt des Xenotims zeigt die folgende Tabelle:

Element typischer Anteil in %
Lanthan 0.5
Cer 5
Praseodym 0.7
Neodym 2.2
Samarium 1.9
Europium 0.2
Gadolinium 4
Terbium 1
Dysprosium 8.7
Holmium 2.1
Erbium 5.4
Thulium 0.9
Ytterbium 6.2
Lutetium 0.4
Yttrium 60.8

Auch im Xenotim lässt sich häufig eine geringe Menge Thoriumphosphat nachweisen.


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Letzte Überarbeitung: 13. Februar 2012, Dagmar Wiechoczek