Versuch: Bestimmung des Gehaltes an ungesättigten Fetten in Nahrungsmitteln anhand der Iodzahlmethode

Schülerversuch; 1 Tag.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Erlenmeyerkolben (50 ml) mit Glasschliff und einem kleinen Rührmagneten/Rührwerk, Pipetten (2 ml, 5 ml), Waage.

Chemikalien
Winkler-Lösung: Man löst in 1 l destilliertem Wasser 5,56 g Kaliumbromat KBrO3 (T, O) und 20 g Kaliumbromid (KBr). Die Lösung ist nur einige Tage stabil.

Natriumthiosulfatlösung (c = 0,1 mol/l) (Xn), Tetrachlorethen (PER) (Xn, N), Salzsäure (c = 2 mol/l) (Xi), Kalium-Iodid, Stärkelösung (w = 1 %), frische Ölsäure, Fettprobe.

Durchführung
1. Zunächst bestimmt man einmalig den Nullwert, d. h. diejenige Menge an Thiosulfat, die der Menge an Brom (T) entspricht, die von 5 ml Winkler-Lösung freigesetzt wird, abzüglich der vom Lösemittel ohne Fettzusatz verbrauchten Menge.
In einen Erlenmeyerkolben mit Glasschliff und einem kleinen Rührmagneten gibt man 2 ml Tetrachlorethen (kein anderes Lösemittel verwenden). Man pipettiert 5 ml Winkler-Lösung dazu und anschließend 5 ml Salzsäure. Man verschließt und rührt die Mischung 5 Minuten lang. Dann gibt man in einer Portion ca. 1 g festes Kalium-Iodid sowie einige Tropfen einer Stärkelösung hinzu und rührt noch etwas weiter. Dann titriert man die Mischung mit Natriumthiosulfatlösung bis zur Farblosigkeit der wässrigen Phase.
2. Anschließend lässt man in einem neuen Ansatz die abgewogene Fettprobe (etwa 0,1 g) in 2 ml Tetrachlorethen und gibt die Lösung in den Erlenmeyerkolben und verfährt wie eben gezeigt.

Ergebnisse

Einführendes und leicht überprüfbares Beispiel: Ölsäure

Nullwert: 10,0 ml Thiosulfatlösung.

Einwaage frische Ölsäure: 0,05281 g (Molmasse 282,47 g).
Molzahl Ölsäure: 0,05281/282,47 = 0,187 mmol.

Verbrauch Thiosulfatlösung: 6,3 ml (entsprechend 0,63 mmol Thiosulfat oder 0,63/2 = 0,315 mol Iod bzw. Brom).

Der Verbrauch an Brom: 10,0 ml - 6,3 ml = 3,7 ml (entsprechend 0,37/2 = 0,185 mmol Brom).

1. Die Ölsäure hat nur eine Doppelbindung, da die Molzahlen des addierten Broms und der Ölsäure übereinstimmen.
2. Die Iodzahl der Ölsäure ist

          

Wichtige Hinweise
1. Keine anderen Lösemittel als PER verwenden, da diese wie Toluol oder n-Heptan selbst (vor allem unter Licht) mit Brom zu reagieren vermögen.
2. Die Ölsäure muss wirklich frisch sein.

-> Quellwebseite mit Erläuterung des Verfahrens


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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2005, Dagmar Wiechoczek