Namensfindung der Kunststoffe nach ihrem chemischen Aufbau

Kunststoffe werden aus kleinen Bausteinen, den Monomeren zusammengesetzt. Durch den "chemischen Bauplan" der Monomere ergibt sich, wie sie miteinander reagieren können, und welche Stoffe daraus entstehen. Daher kann man die Kunststoffe nach den Monomeren oder den entstandenen Verbindungen in Klassen einteilen.

Die folgende Tabelle nennt verschiedene Monomere, Polymere und gibt noch einige Hinweise zu der Namensgebung der jeweiligen Kunststoffklasse.

Monomere Polymere Bemerkung
Ethylen (Ethen)

Polyethylen (Polyethen)

Der Name ergibt sich aus der Vorsilbe Poly- und dem entsprechenden Alken; Ethylen ist der Trivialname von Ethen
Propylen (Propen)

Polypropylen (Polypropen)

dto.
Styrol (Phenylethen)

Polystyrol

dto.
Tetrafluorethylen

Polytetrafluorethylen

dto.
Vinylchlorid (Chlorethen)

Polyvinylchlorid

Der Name Vinyl ist der Trivialname der Ethenylgruppe
Acrylnitril (Propensäurenitril)

Polyacrylnitril

Die Cyanogruppe (CN) gibt der Verbindung den Namen Säurenitril
2-Acrylsäuremethylester

Polymethacrylsäuremethylester

Der Name ergibt sich aus der Vorsilbe Poly- und dem Methylester der 2-Methylpropensäure, die den Trivialnamen Methacrylsäure trägt
Terephthalsäure

und Glykol

Polyethylenterephthalat, ein Polyester

Die Verbindung zwischen einer Säure und einem Alkohol heißt Ester, dementsprechend handelt es sich bei dieser Kunststoffklasse um Polyester
Hexandisäure

und 1,6-Diaminohexan

"Nylon", ein Polyamid

Die Verbindung zwischen einer Säure und einem Amin heißt Amid, daher heißt diese Kunststoffklasse Polyamid
Diisocyanattoluol

und Glykol

Polyurethan

Durch die Reaktion eines Isocyanats und eines Alkohols entsteht ein Carbamidsäureester (in der Zeichnung rot), der den Trivialnamen Urethan trägt. Daher der Name Polyurethan
Ethylenepoxid

Polyethylenglykol, ein Polyether

Die Verbindung zwischen zwei Alkoholen heißt Ether, daher nennt man diese Kunststoffklasse Polyether


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Letzte Überarbeitung: 29. Januar 2013, Dietmar Bach