Warum Carbonyle in der Schule?

Bevor man sich mit den Carbonylverbindungen und hier im Besonderen mit den Aldehyden und Ketonen auseinandersetzt, fragt man sich, warum diese Thematik für die Schüler wichtig sein sollte. Eine berechtigte Frage. Denn die Aldehydchemie gilt als ausgesprochen schwierig.

Carbonylverbindungen begegnen uns häufig im Alltag: Im Nagellack, im Essen, in Aromen oder in Kunststoffen und Klebern. Sie haben in unser Leben Einzug gehalten, ohne dass wir es bewusst wahrnehmen und erhalten dadurch Bedeutung.

Es gibt also viele Gründe, doch der wichtigste liegt wahrscheinlich in der Stellung, die diese Verbindungsgruppe in der Natur einnimmt. Will man die chemischen Hintergründe der Abläufe in lebenden Organismen verstehen, kommt man an den Carbonylverbindungen nicht vorbei. Besser, die Schüler lernen, was Aldehyde und Ketone sind und wie sie reagieren, als dass sie Stoffwechselwege, in denen gerade diese Reaktionen auftreten, auswendig lernen und gar nicht wissen, was dahinter steckt. Gemeint ist die Glykolyse...

Die Reaktionen der Carbonylverbindungen bewirken, dass Zuckermoleküle als Ringe vorliegen, dass Atem und Urin von Diabetikern so eigenartig riecht, dass die Glykolyse von der Glucose oder Fructose zur Bildung von Essigsäure oder Alkohol führt, dass wir einen Kater fühlen, wenn wir zuviel getrunken haben, warum frische Billigmöbel aus beschichtetem Pressspan so stinken und ... und ... und.

Und wie ist das mit der Schwierigkeit der Carbonylchemie? Zum Verstehen benötigt man nur eines: Aldehyde und Ketone sind Verbindungen mit stark polarisierter Doppelbindung und reagieren dementsprechend - vor allem unter Addition. Ketone reagieren weniger ausgeprägt.


Weitere Texte zum Thema „Aldehyde und Ketone“


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 05. September 2006, Dagmar Wiechoczek