Blitze unter Wasser

Experimente:
Versuch: Blitze unter Wasser


Alkohol ist leicht zu oxidieren. So reagiert er mit Kaliumchromat. Dazu muss die Mischung sauer sein. Wir kennen das von der klassischen Atemalkoholprobe mit dem Pusteröhrchen, das sich grün verfärbt.

Aber auch das andere bekannte Oxidationsmittel der Chemie, Kaliumpermanganat, zeigt eine Reaktion mit Alkohol.

Die formalen Redox-Reaktionsgleichungen sind zum Beispiel:

Oxidation: CH3-CH2OH + H2O ———> CH3COOH + 4 H+ + 4 e-

Reduktion: MnO4- + 4 H+ + 3 e- ———> MnO2 + 2 H2O

(Man kann für den Alkohol natürlich auch andere Oxidationsprodukte bis zu CO2 und H2O annehmen.)

Diese Reaktion verläuft recht spektakulär (-> Versuch). Man unterschichtet hierzu Alkohol mit konzentrierter Schwefelsäure und wirft Kristalle von KMnO4 hinein. Die bleiben auf der Schwefelsäureschicht liegen. Mit der Schwefelsäure bildet sich daraus das Anhydrid der instabilen Permangansäure HMnO4.

2 KMnO4 + H2SO4 ———> Mn2O7 + K2SO4 + H2O

Dieses Manganheptoxid ist ein lilafarbenes Gas, das sich im Alkohol löst. Es ist hochreaktiv und oxidiert den Alkohol unter Flammenerscheinung. Gleichzeitig hört man die kleinen Explosionen, hier allerdings als scharfes "Knacken".

Das kann man auch zeigen, indem man in einer Porzellanschale zu einem Spatel voll KMnO4 etwas Schwefelsäure zutropft. Es bildet sich ein prächtig lilafarbener Dampf. Tropft man da hinein Alkohol oder eine andere brennbare Substanz wie Benzin, so gibt es eine Verpuffung unter Bildung brauner Braunsteinnebel. Vorsicht!

Vorsicht ist auch geboten, wenn man die Versuchsmischung für die "Blitze unter Wasser" bei der Entsorgung ausgießt. Dann kann sie sich unter Bildung eines riesigen Feuerballs entzünden. Das sieht dann so aus wie bei einer missglückten Grillparty.


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Letzte Überarbeitung: 01. Oktober 2012, Dagmar Wiechoczek