Vom Bierchen zum Bierbauch - Vom Alkohol zum Fett

Im Körper wird Ethanol durch die ADH oxidiert. Dabei entsteht Acetaldehyd. Durch die Aldehyddehydrogenase entsteht aktivierte Essigsäure. Diese aktivierte Essigsäure (im Biochemikerjargon Acetyl-CoA genannt) stellt eine wichtige Schaltstelle im Stoffwechsel dar.

Stoffwechselschaltstelle Acetyl-CoA


Acetyl-CoA entsteht auch beim Abbau der Fettsäuren, bei der Oxidation von Glycerin und Ethylalkohol sowie beim Abbau von Aminosäuren. Andererseits ist die aktivierte Essigsäure wiederum Grundbaustein für Fettsäuren. Hier liegt der Zusammenhang zwischen zuviel Nahrung, Alkohol und dem Fettansatz begründet. (Das Glycerin für die Fettsynthese wird aus der Glykolyse abgezweigt.)

Aktivierte Essigsäure ist auch Grundbaustein für die Synthese von Cholesterin, Nebennierenrinden- und Sexualhormonen sowie Prostaglandinen. In den Pflanzen bilden sich aus aktivierter Essigsäure Terpene, Carotinoide, Kautschuk und Lignin sowie pflanzliche Sterine.

Aktivierte Essigsäure ist nicht nur Synthesebaustein, sondern wird weiterhin zur Energieumwandlung oxidativ abgebaut. Auch dabei werden Reduktionsäquivalente [H] und ATP gebildet, und zwar wesentlich mehr, als bislang im Verlauf der Glykolyse entstanden sind. Dies geschieht mit Hilfe des Citronensäurezyklus.

Letztlich - sehen wir - werden aus Ethanol Fettsäuren und mit Glycerin daraus Fette. Es entstehen aber sogar auch pure "Kalorien".


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Letzte Überarbeitung: 11. Februar 2011, Dagmar Wiechoczek