Woher der Name Aspirin® stammt

Darin verbirgt sich der Name einer Pflanzengruppe, die ebenso wie die Weide (Salix) große Mengen an Salicylsäure enthält. Es handelt sich um die Spierstauden, lateinisch Spirea. Im Deutschen ist die Wildart unter der Bezeichnung Mädesüß allgemein bekannt (Filipendula ulmaria L.; veraltet auch Spiraea ulmaria). Diese Pflanze wächst im Sommer in feuchten Gegenden. Was man auf dem ersten Blick nicht vermuten sollte: Sie gehört zu den Rosengewächsen. Daran erinnert auch ihr süßer Duft.


Großwüchsige Spirea in einem botanischen Garten
(Foto: Blume)

Das A im Namen Aspirin hat nichts mit der Vorsilbe Acetyl- zu tun. Aspirin war ein reiner Phantasiename, der 1899 von Anfang an vorgeschlagen wurde. Sprachlich interessant: Das A vor der Spirsäure sollte nur die leichtere Aussprechbarkeit des Namens bewirken. (Das ist ein oft ausgeübter Trick der griechischen Sprache.) Es wurde übrigens auch der Name Euspirin vorgeschlagen. Man entschied sich dann aber für Aspirin, weil die Vorsilbe Eu (griechisch für schön) zu sehr an Geruchs- oder Geschmacksstoffe erinnern könnte.

Anders ist es beim Paracetamol. Dieser Name sagt schon viel mehr über die Konstitution des Moleküls aus:
Para- bezeichnet die Substitution des Benzolrings.
-acet- steht für den Essigsäurerest.
Die Silbe -am- steht vielleicht für die Aminogruppe.
Die Schlusssilbe -ol schmückt viele Medikamentennamen - vielleicht ist hier aber auch die freie OH-Gruppe gemeint.

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Letzte Überarbeitung: 12. März 2008, Dagmar Wiechoczek