Was sind Schneekugeln?

Nicht jeder kann diese Frage beantworten. Das sind die halbkugeligen Gefäße, in denen eine Winterlandschaft aufgebaut ist. Die Kuppeln sind mit einer Flüssigkeit gefüllt. Wenn man die Gefäße kippt und wieder richtig hinstellt, “schneit“ es in der Kuppel. Solche Geräte verkauft auch die Universität Bielefeld in ihrem Alumni-Souvenirladen.

Schneekugel der Universität Bielefeld (Foto: Blume)
(Mit freundlicher Genehmigung durch das Absolventen-Netzwerk e.V. der Universität Bielefeld©)


Wir werden oft gefragt, wie die Dinger funktionieren und vor allem, was darin enthalten ist.

Betrachten wir einmal den Aufbau. Eine Kunststoffplatte (z. B. aus Polystyrol) trägt fest verschweißt eine durchsichtige Halbkugel, die ebenfalls aus Kunststoff wie Polystyrol besteht.

Am Anfang der Fertigung steht deshalb auch die Kunststoffplatte mit einer kleinen Öffnung. Auf diese Platte wird eine „Landschaft“ geklebt.

Nun fehlt noch der „Schnee“. Auch der besteht aus Kunststoff, genau genommen aus feinsten Flocken oder Schnipseln, die durch Bedampfen auch richtig flitterig aussehen können. Die füllt man mit einem Spatellöffel ein.

Nun verschweißt man die Bodenplatte samt Inhalt mit der transparenten Kuppel.

Anschließend muss die Halbkugel mit der Flüssigkeit befüllt werden. Dazu dreht man die Kugel auf den Kopf. Nun wissen wir auch, wozu das kleine Löchlein in der Grundplatte gut ist: Durch die wird die Flüssigkeit eingefüllt.

Was ist das nun für eine Flüssigkeit? Auch wenn viel hinein geheimnist wird: Es handelt sich dem Vernehmen nach um normales Wasser. Leichtes Schäumen lässt jedoch vermuten, dass auch mit der Anwesenheit von Tensiden zu rechnen ist.

Man lässt die Kugel eine Zeit lang auf dem Kopf stehen und gut temperieren. Auf diese Weise erreicht man, dass im Wasser gelöste Gase Luftblasen bilden, die man abklopfen kann.

Anschließend wird die Öffnung mit einem Stopfen verschlossen. Die blasenfreie Kugel ist fertig. Ob sie allerdings blasenfrei bleibt, ist eine Frage der Dichtigkeit des Verschlusses. Man kann aber Wasser nachfüllen - zum Beispiel durch das Eindrücken mit einer Kunststoff-Tropfpipette, um die Blasen auch auszutreiben. Man kann die Kugel zum Austreiben der Luftblasen aber auch tauchen, das heißt unter Wasser drücken.

An die Dichte der Kunststoffflocken sind gewisse Anforderungen zu stellen. Sie muss größer sein als die von Wasser - aber nur ganz wenig. Denn die Flocken müssen ja langsam absinken. Sie darf aber nicht kleiner sein, denn dann bleiben die Flocken am „Himmel“ der Kuppel hängen.

Insgesamt also ein High-Tech-Gerät…


Last but not least
Inzwischen habe ich gehört, dass man die Schneekugeln auch als Traumkugeln bezeichnet. Dann kann man ja auch andere Landschaften bauen, z. B. mit fallendem Herbstlaub oder (für arabische Länder) mit zünftigem Sandsturm. Oder gebratene Tauben für die Schlaraffenlandkugel.


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Letzte Überarbeitung: 22. Januar 2010, Dagmar Wiechoczek