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Bild 1 (Foto: Blume) |
Wasser macht unser Wetter und sorgt fürs richtige Klima
Die Klimabildung ist ohne Wasser als Energiespeicher und Energietransportsystem undenkbar. Hierbei spielen alle drei Aggregatszustandsformen des Wassers eine Rolle.
In unserer Atmosphäre sind bis zu 5 Volumen% Wasserdampf enthalten. Dieser kann
hervorragend Wärme speichern. Die Energie wird in den Molekülen in
verschiedensten Schwingungszuständen gespeichert und durch Stöße oder
Fluoreszenz großflächig verteilt.
Damit ist Wasserdampf das bedeutendste natürliche Treibhausgas. Sein
Treibhauseffekt erhöht die Temperatur der Atmosphäre um 20,6 °C. Ohne diesen
"natürlichen Treibhauseffekt" läge die Durchschnittstemperatur der Atmosphäre bei
-15 °C.
Wasserdampf gleicht außerdem die Tag- und Nachttemperaturen hervorragend aus.
Hierbei spielt die Wolkenbildung eine wichtige Rolle. Sonst wären die Nächte
bitterkalt, die Tage äußerst heiß.
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Bild 2 (Foto: Daggi) |
Hinzu kommen großflächige Wärmeaustauschprozesse durch Energiewandlungen im
Verlauf von Aggregatszustandsänderungen. Warme, wasserdampfreiche Luft steigt auf
(Thermik) und bewirkt regionale Luftdrucksenkung: Ein Tief(drucksystem) entsteht.
Beim Aufsteigen kühlt die Luft ab, der Wasserdampf kondensiert, Wolken bilden sich.
Dahinter steckt Kondensation (Verflüssigung) oder Gefrieren zu Hagel oder Schnee.
Die Wolken werden durch Winde wegtransportiert. Das Wasser kommt als Niederschlag
(Regen, Hagel oder Schnee) zum Boden zurück. Die nunmehr trockne, kalte und
deshalb schwere Luft sinkt ab und erhöht regional den Luftdruck: Ein
Hoch(drucksystem) entsteht. Die absinkende Luft heizt sich wie die Luft in einer Fahrradpumpe
adiabatisch auf, reichert sich wieder mit Wasserdampf an und der Kreislauf beginnt
von neuem.
Nebeneinander liegende Tiefs und Hochs wollen sich ausgleichen, lösen
Windbewegungen aus und rauschen um die Erde. Tiefs werden aufgefüllt und rotieren
deshalb wie ablaufendes Wasser in der Badewanne gegen den Uhrzeigersinn. Für
Hochs gilt das Umgekehrte. Diese Drehbewegungen beziehen ihre Energie aus den
beim Kondensieren des Wasserdampfs freigesetzten Umwandlungsenergien, also der
Verdampfungs- oder Kristallisationsenergie des Wassers.
Bei hohen Temperaturunterschieden können sich Tiefs sogar zu Hurricanes verstärken.
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