Farbstoffe sind Substanzen mit einer sichtbaren Eigenfarbe, die Wasch- und Reinigungsmitteln zur Kenntlichmachung in geringen Mengen zugesetzt werden. Farbstoffe haben also eine andere Funktion als die ihnen verwandten Aufheller (-> 4.3), bei denen die leicht gelbliche Farbe eher unerwünscht, aber leider unvermeidbar ist.
Grundsätzlich werden sowohl wasserlösliche als auch Pigmentfarbstoffe verwendet. Entscheidend für die Auswahl des Farbstoffes ist die Lichtbeständigkeit und die Beständigkeit gegenüber anderen Reinigungsmittelbestandteilen (pH-Wert, Oxidationsmittel). Die Farbstoffe dürfen sich natürlich nicht mit dem Reinigungsgut verbinden.

Farbstoffe dienen der Kenntlichmachung des Produkts und stellen so für den Kunden ein Unterscheidungsmerkmal dar. Zum Teil soll durch eine gelbe oder grüne Einfärbung, zum Beispiel bei Geschirrspülmitteln, eine Assoziation zu "Frische" oder "Umweltverträglichkeit" beim Kunden hergestellt werden. Farbstoffe können auch besser als farblose Produkte einen hohen Wirkstoffgehalt eines Reinigers vortäuschen. Neben diesen eher psychologischen Wirkungen kann der Farbstoffeinsatz aber auch sinnvoll sein. So nimmt vor allem bei Baukastensystemen für Waschmittel die Verwechslungsgefahr bei der Mischung der Komponenten ab. Auch Enzyme sind in Waschmitteln meist angefärbt. Da Kinder farbiges gerne in den Mund stecken, geht von bunten Reinigern leider auch ein Unfallrisiko aus (Verwechselung mit Süßigkeiten, Limonade). Dies ist durch die Wahl eines für Kinder schwer erreichbaren Aufbewahrungsortes zu verhindern.

Die durch Farbstoffe ausgehende direkte Gesundheitsgefährdung des Anwenders und auch die Umweltgefährdung sind wegen der geringen Mengen sehr klein. Dennoch können Farbstoffe Allergien auslösen.