Versuch: Bleichung von Farbstoffen
Schülerversuch; Zeitbedarf hängt von Vorbereitung ab.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Grundlage
Triphenylmethanfarbstoffe des Typs Kristallviolett, Fuchsin und Phenolphthalein addieren
sehr leicht Hydrogensulfit-Ionen (HSO3-). (Das gilt aber nicht für
Fluorescein oder Eosin!) Diese Reaktion ähnelt derjenigen mit Aldehyden, da es sich in
beiden Fällen um Additionen an polarisierte Doppelbindungen handelt. Im Fall des Fuchsins
wird die Lösung des Additionsprodukts, die fuchsinschweflige Säure, Schiffsches
Reagenz genannt.
Das Gleichgewicht kann durch Erwärmen nach links verschoben werden. Gibt man weiterhin eine Substanz hinzu, die Hydrogensulfit-Ionen aus dem Gleichgewicht entfernt, so bildet sich der Farbstoff zurück. Dazu setzt man am besten Aldehyde ein (Schiffscher Aldehydnachweis).
Geräte
Gasentwicklungsapparatur aus Versuch 160,
Reagenzgläser.
Chemikalien
Fuchsin, Kristallviolett, Natriumbisulfit (Xi), verdünnte Schwefelsäure (w = 10 %) (C),
Acetaldehyd (F+,Xn).
Durchführung
a Man löst im Erlenmeyerkolben ca 0,1 g Fuchsin in ca. 20 ml Methanol oder Ethanol
vor und füllt anschließend mit dest. Wasser auf 300 ml auf. Beim Einleiten von
Schwefeldioxid wird die Lösung zunehmend entfärbt.
Setzt man Kristallviolett ein, so gelingt die Entfärbung schon unter Zugabe von etwas
Bisulfitlösung.
b
Zu einer Probe der gebleichten Lösung gibt man ein wenig Aldehydlösung. Man beobachtet erneute Rotfärbung. (Etwas warten!)c Eine andere Probe von fuchsinschwefliger Lösung wird erwärmt. Auch hierbei färbt sich die Lösung wieder rot. Beim Abkühlen beobachtet man Aufhellung, wegen der Austreibung von SO2 allerdings keine vollständige Entfärbung mehr.