Für den Blick nach hinten: Die Chemie des Spiegels

Experimente:
Versuch: Metallnachweis im Rückspiegel
Versuch: Verspiegelung von Glas


Der Fahrlehrer schärft dir zu Recht ein: Beim Fahren immer in den Spiegel sehen und dich darüber orientieren, was hinter dir abläuft. Das erspart dir böse Überraschungen beim Losfahren und beim Überholen.

Wie so ein Spiegel funktioniert, erklärt dir der Physiklehrer. Der kann dir aber meistens nicht sagen, was beim Spiegel reflektiert. Es handelt sich um eine dünne Metallschicht, die du selber herstellen kannst.
Zunächst untersuchst du, woraus das spiegelnde Material besteht. Dazu opferst du deinen Taschenspiegel (oder den deiner Freundin) oder sammelst die Reste auf, die du in eurem Bad in den Ecken findest, wenn dein kleiner Bruder beim Frisieren mal wieder Mist gebaut hat. Mit diesen Resten analysierst du professionell wie ein Chemiker den spiegelnden Belag (-> Versuch).

Hauptsächlich gibt es zwei Spiegelmaterialien: Silber (teurer Spiegel) oder Aluminium (billiger Spiegel).

Wenn du erst einmal herausbekommen hast, auf welchen Materialien das Spiegeln beruht, kannst du selbst versuchen, Glas zu verspiegeln. Das geht mit Silber und Traubenzucker ganz einfach und setzt nur eines voraus: Sauberes Arbeiten (-> Versuch)!

Die chemischen Vorgänge beruhen auf einer komplexen Redoxreaktion, die du unter Zuhilfenahme der Oxidationszahlen des Kohlenstoffs vereinfacht wie folgt formulieren kannst:

Traubenzucker dient zugleich als Glanzbildner, da sich in seiner Gegenwart ganz besonders feine und gut zusammenhängende Silberkristalle bilden.

Die Verspiegelung mit Aluminium oder anderen Metallen wirst du leider nicht ohne weiteres nachvollziehen können, da dieses im technischen Labor durch Aufdampfen in absolut sauerstofffreiem Vakuum erfolgt.

Früher stellte man Spiegel übrigens aus Bronze her (einer Legierung zwischen Kupfer und Zinn), die man hervorragend polieren kann. Das wussten schon die alten Ägypter. Die Spiegel brauchte man damals nur zu kosmetischen Zwecken.


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Letzte Überarbeitung: 20. Dezember 2004, Dagmar Wiechoczek