Was es sonst noch so gab...
Merkwürdiges aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 46
zurück        vor

226 Betreff: Superwichtige und dringende Frage zur Sicherheit in Versuchen
F: Im Rahmen des Themas Energieumsätze bei chemischen Reaktionen würde ich gerne in einem normalen Klassenzimmer Bärlappsporen in eine Bunsenbrennerflamme (Campingbrenner) blasen, um die Auswirkung von Oberflächenvergrößerung zu zeigen.

Folgende Vorsichtsmaßnahme werde ich treffen:

  1. Alle Beteiligten tragen Schutzbrille und Labormantel
  2. Nur ich (der Lehrer) führt den Versuch durch.
  3. Alle Beteiligten sind hinter dem Brenner (also nicht in Richtung Flamme)
  4. Es gibt keine leichtbrennbaren Chemikalien im Raum, nur normale Stühle und Tische
  5. Alle Tische und Stühle und sonstige Materialien sind mind. 4-5 m entfernt
  6. Die Stichflamme/Verpuffung erreicht aufgrund der geringen Menge einen Radius von 0,5 - 1m

Spricht irgendetwas dagegen diesen Versuch im Schulzimmer (nicht Chemieraum) durchzuführen. Einen Rauchmelder gibt es im Flur.
Ich weiß, dass solche Experimente nicht ohne Risiko sind, aber meiner Meinung ist dies ein kalkulierbares Risiko und motiviert die Schüler ganz besonders.
Bitte antworten Sie mir falls irgend möglich sehr schnell, da ich am Freitag diesen Versuch durchführen will (Überprüfung).


A: Sie können den Versuch im Klassenzimmer durchführen. Aber auf eigene Gefahr... Schrauben Sie durch übertriebene Sicherheitsbemühungen die Erwartungen bei den Schülern nicht zu hoch. Wenn´s nur "Puff" macht, ist die Wirkung verpufft. Es müssen aber nicht gleich die Fenster ´rausfliegen. Es kommt natürlich auf die Menge an, die Sie hochpusten wollen. Sie können zum Beispiel mit der entsprechenden Menge an Mehlstaub einen ganzen Mühlenkomplex zerstören...
Kalkulieren Sie ein, dass Ihr Mentor mault.


227 Betreff: Dioxine Sättigungskonzentration- Fehler
F: Sehr geehrter Herr Dr Blume, sehr geehrte Mitarbeiter
heute habe ich mich intensiv mit der in Ihrem Server angebotenen Seite zur Sättigungskonzentration der Dioxine beschäftigt. und große Probleme mit dem Verständnis. Meines Erachtens stecken hier einige dicke Fehler!.
/dc2/dioxin/saettwer.htm

Meines Erachtens kann das Zeitgesetz so nicht richtig sein: Sie subtrhieren von der Konzentration der Aufnahme k1*t diejenige der Ausscheidung Co *exp(-k2*t) und gelangen so zu der Gleichung C = Cs - Cs*exp(-k2*t) . Der subtrhierte Wert stellt aber die Konzentration die zum Zeitpunkt t noch vorliegt dar, nicht jedoc die abgebaute Menge an Dioxin.. Richtig müsste sein: C = Cs + k1t -(Cs-Cs *exp(-k2*t)), das führt aber zu lkeinem vernünftigen Ergebnis.

Sie schreiben dc/dt = 0 = k1-k2*c und folgern daraus: k1/k2 = Cs verweisern aber nicht auf die gemachte Näherung: C = Cs
Meines Erachtens steckt hier schon der erste Fehler: Für die Aufnahme gilt richtig : C = k1*t und für die Ausscheidung C = Co *exp(-k2*t) Im Sättigungszustand folgt dann: Es wird gleiche Stoffmenge pro Zeitainheit aufgenommen ( k1*t) wie ausgeschieden (Cs-Cs*exp(-k2*t), also gilt: k1*t = Cs-Cs*exp(-k2*t und nach Differenzieren erhält man k1 = k2 * Cs*exp(-k2*t) Sie setzen in Ihrer Rechnung nun Cs*exp(-k2*t) = Cs und erhalten dann Cs = k1/k2 aber Cs*exp(-k2*t ) beschreibt doch isoliert die Konzentration zum Zeitpunkt t, die bei der Abbaureaktion vorliegt. Richtig wäre meines Erachtens Cs = k1/(k2*exp(-k2*t ))was allerdings zu einer ins unendliche wachsenden Sättigungskonzentration führt und auch nicht sein kann.

Möglicherweise habe ich auch einen Denkfehler und sie liegen mit Ihren Ausführungen richtig. Für eine Klärung wäre ich dankbar.


A: Sie sehen das richtig: Mein Ergebnis stimmt mit den üblichen Annahmen überein, Ihres dagegen landet im Unendlichen. Im Moment bin ich etwas überlastet und kann ich mit diesen Sachen nicht mehr befassen.

Einige dicke Fehler kann ich beim besten Willen nicht erkennen. Aber wenn Sie mir einen Gegenvorschlag machen...


228 Was ist mit meinem Azofarbstoff los?
F: hallo herr blume
ich habe mit hilfe von natronlauge azofarbstoffe entfärbt (über farblos nach gelb), allerdings weiß ich nicht, was da chemisch genau passiert bzw. wie die einzelnen strukturformeln aussehen.
können Sie mir helfen? ich weiß nicht wen ich noch fragen soll...
mit freundlichen grüßen ...


A: Warum sprechen Sie von Entfärben, wenn Sie am Schluss "Gelb" haben?
Es gibt Hunderttausende von Azofarbstoffen. Zu erraten, welchen davon Sie da mit Lauge beträufelt haben, gleicht einem Lottospiel. Deshalb kann ich Ihnen bei Ihrem Problem nicht helfen.


229 Betreff: Fliegen in Zigarettenasche
F: Guten Tag,
ich hätte eine Frage auf die mir leider bis jetzt keiner eine Antwort geben konnte.
Warum fangen tote Fliegen wieder an zu fliegen wenn man sie in Zigarettenasche legt?-----> die Fliegen waren aber richtig erschlagen und nicht nur bewusstlos.
Auf Ihre Antwort freut sich ...


A: Guten Tag Frau ..., ich gehe mal davon aus, dass Sie mich nicht auf den Arm nehmen wollen. Für Fragen der Wiedergeburt ist eigentlich die Kirche zuständig.
Ich gehe als Naturwissenschaftler davon aus, dass Ihre Fliege noch gelebt hat. Sie ist vorher wahrscheinlich ins Wasser oder in Ihr Bier gefallen. Asche ist stark hygroskopisch und hat ihr das Wasser aus den vollgelaufenen Tracheen gesogen. Danach hat sich die Fliege wieder berappelt.
Ich lese gerade, dass Sie die Fliege richtig erschlagen haben. War sie so richtig platt oder wie ein deutscher Boxchampion nur angetickt? Wenn sie letzteren in Asche packen, wird er gleich aufspringen, denn Asche fühlt sich ziemlich ätzend an.
Man kann auch darüber nachdenken, ob es das Nikotin in der Asche ist, was die Fliege aufgemoppelt hat.
Kurzum: Auch ich weiß keine exakte Antwort auf Ihre Frage!


F: Schade dass sie auch keine Exakte Antwort geben können. Die Fliegen die Waren nicht in einer Flüssigkeit.Und sie haben sich auch nicht mehr geregt.Einer haben wir sogar den Kopf ausgequetscht und sie ist dann zwar nicht mehr geflogen aber sie hat die beine Bewegt.

Sie müssen mich nicht mit Frau anreden da ich ja erst 15 bin und mich das irgendwie iritiert


230 Betreff: Fehler gefunden! (Denk ich mal)
F: Guten Tag Herr Prof. Blume,
ich weiß zwar nicht genau ob und in welchem Umfang sie noch "ihre" Sites verwalten oder ob diese Adresse überhaupt noch aktuell ist, aber ich möchte ihnen doch mitteilen, dass in dem Dokument über die Berechnung des Potenzials des Bleiakkus (/dc2/echemie/bleiakku.htm) ständig 59/2 anstatt 0,059/2 auftaucht. Da ich den Chemie LK/13 besuche möchte ich einfach für die Schüler vorsorgen, die sich blinder als ich auf Angaben aus dem Internet verlassen als ich. Nichtsdestotrotz ( ist das ein Wort? Deutsch LK...ups!) möchte ich sie (alle) für das Projekt, das sie auf die Beine gestellt haben, loben. Weiter so!


A: Danke für die nette Mail. Sie sind echt aufmerksam!!
Die Sites verwalte ich natürlich immer noch und werde es wohl auch weiter tun. Meine langfristige Planung ist, dass die Sites noch einige Jahre weiter existieren. Meine Homepage wird demnächst in "gute Hände" übergeben werden.

Zu Ihrem Anliegen/vermeintlichen Fehler: Wir Chemiker sind faule Leute: Anstatt die vielen Nullen zu schreiben habe ich alles in Millivolt statt Volt übersetzt. 59 mV sind 0,059 V. Den Hinweis darauf habe ich schlicht vergessen. Alles klar?
Ich habe einen entsprechenden Hinweis eingefügt...

Zurück zur Startseite


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 19. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek