Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 12
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F: Ich heiße Claudia und bin in der 9 Klasse einer Realschule in Dortmund. Meine Lehrerin sprach heute das DE-INKING an, wollte aber nicht weiter drauf eingehen. Da ich sehr Chemie begeistert bin hätte ich da einige Fragen zu diesem Versuch und dem De-Inking!
Ich hoffe ihr könnt mir da weiterhelfen:
1. Was heißt De-Inking eigentlich und wozu verwendet man es?
2. Wie sieht die Strukturformel von Wasserstoffperoxid aus und wozu verwendet man es noch, bzw. hauptsächlich?
3. Warum schäumt das denn?


A: 1. Das heißt eigentlich "Tinte entfernen" und dient zum Entfärben von Altpapier. Lies hierzu unsere Webseite. Der letzte Abschnitt befaßt sich mit De-Inking.
2. Die Formel ist H2O2, H-O -O-H, wobei die OH-Bindungen wie beim Wasser gewinkelt sind. Man verwendet es als Oxidationsmittel u. a. auch bei der Wasseraufbereitung. Ansonsten zum Entfärben. Wichtig: Bei der Cellulosegewinnung nutzt man H2O2 zum chlorfreien Bleichen von Rohcellulose, die bräunlich gefärbt ist.
3. Bei der Reaktion bildet sich Sauerstoff, der schäumt die Mischung auf.


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F: Hi, Könnt Ihr mir vielleicht alles , was mit folgenden Dingen zu tun hat per E-mail schicken, biiittteeee ich habe keine Zeit mehr selbst auf der Seite zu Suchen ( Arbeiten ohne ende....)
- Was ist Cellulose
- Worin ist Cellulose enthalten
- Papierherstellung
- Woraus besteht Papier?
- Unterschied —> weißem u - öko ( braunem) Papier
Biiiiiiiiiiiitttttttttteeeeeeee hhhheellllllfffffft mmmmmiiiir


A: ...


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F: Wo bekommt man fertige Papierschöfrahmen zu kaufen?


A: Ich würde das bei Bastelläden versuchen. Ansonsten gibt es Einrichtungsgeschäfte für Kindergärten etc.


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F: Ich habe die Homepage über die Papierherstellung besucht. Ich habe ein Bastelbuch vor mir liegen, wo beschrieben steht wie man Papier schöpft. Es steht weiters, dass man zur Papierherstellung Baumwollfetzen, Halbstoff, halb behandelte Textilfasern sowie Altpapier für den Brei verwenden kann und sonst steht nicht. Können sie mir erklären was man z.B. mit Baumwollfetzen meint - zerschneide ich ein altes Leiberl in Stücke, gebe diese in Wasser und fertig - oder wie geht das? Ich möchte mit meinen Sohn das gerne ausprobieren, wie mache ich das am Besten ohne großartiges kochen (wie sie das beschreiben bei der Gewinnung des Breis aus Holzspänen).


A: Es stimmt, dass man die hochwertigsten Papiere aus Lumpen schöpft. Diese Lumpen nennt man Hadern (daher das bayerische Schimpfwort "Haderlump"). Leinen und Baumwolle haben nämlich wesentlich längere Cellulosefasern als Holz. Deshalb kann man aus Holzcellulose kaum Kleidung herstellen. Aus Lumpen wird zum Beispiel das Kanzleipapier gemacht. Auch Faksimilebücher bestehen oftmals aus Lumpenpapier. Die Lumpen werden nicht zerschnitten, sondern im Wasser mit Kämmen und anderem Werkzeug gerissen, um die wertvollen langen Fasern zu schonen. Ich glaube nicht, dass Sie das so einfach nachahmen können.


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F: Bei einer Internet-Recherche bin ich auf Ihre Seite zum Chemieunterricht gestossen. Darin erwähnen Sie auch CKW's bei der Papierherstellung. Da sich CKW's durch ihre chemische Struktur nicht eignen Papier zu bleichen und nach Aussage des Deutschen Verbandes für Papierfabriken grundsätzlich keine CKW's eingesetzt werde, stellt sich mir die Frage, wo die CKW's Verwendung finden.
Vielleicht haben Sie ja zu folgenden Fragen eine kurze Antwort:
1. Ist es ein übliches Verfahren?
2. Wird es schon lange verwendet?
3. Welches CKW wird angewendet (chem. Formel)?
4. Werden die CKW's nur für bestimmt Papiersorten verwendet, wenn ja welche?


A: Grundsätzlich war es nach unseren Informationen zumindest früher so, dass CKW zum Herauslösen von Fetten und Lipiden aus Roh-Cellulose genutzt wurden. Gleiches gilt auch für die Behandlung von Altpapier. Der Recyclinganteil ist beim Papier ja recht hoch.
Auf keinen Fall darf das mit dem Bleichen verwechselt werden, wo Chlor bzw. dessen reaktive Verbindungen eingesetzt wurden. Heute wird stattdessen hauptsächlich mit Wasserstoffperoxid gebleicht.
Ich nehme es positiv zur Kenntnis, wenn die Industrie sagt, dass auf die problematischen CKW verzichtet wird. Bleibt die Frage, auf welche Art und Weise dann entfettet wird. Nichts ist so sehr im Fluß wie das anerkennenswerte Bemühen der Industrie, umweltbelastende und daher geschäftsschädigende Fakten aus der Welt zu schaffen.


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F: Da ich ein Referat über die Aluminiumgewinnung schreibe, würde ich gerne wissen,was man für Schülerversuche zu dem Thema durchführen kann.


A: Das elektrochemische Verfahren zur Herstellung von Al können Sie nicht im Schulversuch nachahmen, da Sie die hohen Temperaturen und Stromdichten, die zur Schmelzflußelektrolyse notwendig sind, nicht aufbringen können. Außerdem dürften Fluor und seine Verbindungen Schwierigkeiten machen. Zusätzlich entsteht CO. Als einziges könnten Sie zeigen, dass man Al3+ und Fe3+ trennen kann, indem man alkalisiert: Nur Al(OH)3 ist amphoter. Das ist ein Ausschnitt aus dem Verfahren der Bauxitaufarbeitung nach Baeyer.


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F: Erbitte den Schmelzpunkt von Bronze. Kupferlegierung mit ca. 20% Zinn. Darf aber auch eine anderes Verhältnis sein.


A: Die Schmelz-Daten der Cu-Sn-Bronzen sind:
Cu % Schmelzpunkt °C
100 1084
90 1005
80 890
70 755
60 725
50 680
40 630
30 580
20 530
10 440
0 232

Glockenbronzen enthalten 20-25 % Sn.


F: Herzlichen Dank für Ihre Auskunft. Sie war ausführlicher als ich sie erhofft hatte. Ich habe sehr viele Nachschlagewerke konsultiert, aber alle brachten keinen Schmelzpunkt von Bronze, weil es ja so viele unterschiedliche Zusammensetzungen gibt.


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F: Da Ihr schon einmal so nett wart mir zu helfen versuche ich es auch ein zweites mal. Im Moment bedrücken mich Probleme wo ich leider nur wenig bis nichts finde.
Was passiert beim Treiben oder z. B. beim Tiefziehen von Kupfer, auf kristalliner Ebene. Ist es nur das Verschieben der Gitter?


A: Wenn Kupfer als Einkristall vorliegt, erfolgt das Verschieben nur durch überwinden der Potentialschwellen nahe beieinanderliegender Atomrümpfe. Bei normalem Kupfer als polykristallinem Material ist die Deutung viel schwieriger, da man die Prozesse an Korngrenzen einbeziehen muss. Daher ist es auch instabiler als ein Einkristall.


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F: Ich suche etwas über Chemie bzw. Eisengewinnung. Alles was damit zu tun hat. Irgendein Bericht der alles aufklärt wie und was.
Nähere Begriffe: Hochofen
Reaktionen
Ausgangssubstanzen
Eisen; Stahl
Könnten Sie mir bitte, wenn Sie so etwas in der Art herum haben auf die E - Mail Adresse zukommen lassen? Ich brauche diese Angaben für einen Vortrag den ich machen möchte.


A: Die Frage ist sehr allgemein gestellt. Zunächst einmal: Wofür brauchst du die Angaben, auf welchem Level soll der Vortrag sein? Wenn es nur ein Vortrag in der Schule sein sollte, findest du in allen beliebigen Schulbüchern ausreichend Material. Für Spezielleres empfehle ich eine Anfrage bei der Stahlindustrie. Adressen kannst du über den Verband der Chemischen Industrie (Deutschlands) bekommen: http://www.vci.de


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F: Die von Ihnen im Netz zur Verfügung gestellten Anleitungen für Schulversuche enthalten Versuche mit Eisenwolle. Mir ist es bisher nicht gelungen eine Firma ausfindig zu machen, die Eisenwolle in ihrem Sortiment führt. Können Sie mir bitte Ihre Bezugsquelle nennen?


A: Eisenwolle gibt es im Baumarkt in der Abteilung "Schleifmittel". Man sollte sie für bestimmte Versuche (z. B. in geschlossenem Raum wie Kolbenprobersystemen) allerdings entfetten.


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F: hi! wunderst dich warscheinlich, warum ich dir schreibe. war auf der homepage von dieser uni da. weißt schon welche ich meine. naja, brauch so ne antwort auf ne frage; irgendwie logisch, egal.
sag ma, im waschmittel gibts sogenannte ALLESKöNNER. diese kann man wohl synthetisch herstellen oder sich irgendwo aus der natur besorgen. diese bestehen angeblich aus aluminium, silizium und sauerstoff. kannst du mir wohl sagen, wie diese teile heißen??? dann mus ich noch wissen, welche funktion diese als waschmittelzusatz haben. weißt du da ne richtige lösung?
naja, trotzdem schon mal danke!
cu


A: Es handelt sich um Zeolithe. Geh auf unsere Homepage, click unsere interne Suchmaschine an und gib "Zeolith" ein. Da findest du genug dazu!

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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek