Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 148
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F: Da ich meine Facharbeit im Fach Chemie über Vitamin C schreibe, benötige ich Informationen über die Extraktion von Vitamin c aus Früchten. Da ich die Ascorbnsäurebestimmung bereits erfolgreich durchgeführt habe möchte ich nun das Vitamin C extrahieren. Dabei geht es auch um ein persönliches interesse, da ich später einmal in der Lebensmittelchemie arbeiten möchte.
Da ich im Internet die nötigen Informationen nicht gefunden habe, würde ich mich über eine baldige Antwort sehr freuen.


A: Sie werden da wohl nichts finden, denn die von Ihnen angestrebte Isolierung von Ascorbinsäure aus Früchten macht seit ca. 50 Jahren ernsthaft keiner mehr. Man stellt die Verbindung unter Mitwirkung von Mikroorganismen her.
Ich sollte übrigens auch Ascorbinsäure aus Paprika während meines Biochemie-Studiums isolieren. Da das im Winter war und es damals keine Paprika zu kaufen gab, habe ich es mit selbstgezogener Petersilie versucht. Ich war wahrscheinlich der einzige Trottel, der so gehandelt hat und das Präparat auch prompt nicht hinbekam. Die Ascorbinsäure ist einfach zu empfindlich. Meine Studienkollegen waren cleverer: Sie haben das Vitamin C gleich in der Apotheke gekauft und es dem Assistenten untergeschoben.
Also - lassen Sie es...


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F: Hallo
Wenn man Methanol mit dem Zusatz Borsäure verbrennt, ensteht doch eine grüne Flamme, während Ethanol mit dem gleichen Zusatz zunächst eine gelbe Flamme und erst später eine zum Teil grüne Flamme bildet.
Meine Frage ist waurum es zu dieser Entwicklung kommt.
Mit freundlichen Grüßen und schon einmal herzlichen Dank


A: Der Ethylester zeigt genau genommen eine grüne Flamme mit gelbem Saum.
Der Ethylester enthält mehr C-Atome. Je mehr C-Atome in einer Verbindung sind, desto gelber (oder leuchtender) ist die Verbrennungsflamme.


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F: Habe aus Kaliumbromid und Schwefelsäure Brom hergestellt, aufgrund der hohen Giftigkeit nur ca. 10g. Es befindet sich in einer Duranglasflasche mit Teflondichtung.
Um ein Austreten von Dämpfen zu verhindern (falls die Teflondichtung bei längerer Lagerung undicht wird) wollte ich die Flasche in eine zweite Flasche (Glasstopfenflasche) stellen und diese halb mit Aktivkohle füllen und sie anschließend dicht verschließen. Wenn ich richtig informiert bin absorbiert die Aktivkohle eventuell entstehenden Bromdämpfe.
(Da Filter (ABEK) zu Schutz vor Bromdämpfen u. andere Gase für Gasmasken auch Aktivkohle enthalten).


Nun meine Frage: Ist diese Maßnahme sinnvoll um den Austritt von Bromdämpfen zu verhindern ?

Ps.: Brauche das Brom für verschiedene Versuche (Tribromaceton, Bromierung etc.).


A: Das mit der Zweitverpackung ist nicht notwendig, wenn das Primärgefäß gut abschließt. Vor allem sollten Sie die Flasche an einem Ort aufbewahren, der gut belüftet ist.
Brom wird zwar in Grenzen von Aktivkohle adsorbiert. Jedoch entsteht bei der Reaktion zwischen Kaliumbromid KBr und konzentrierter Schwefelsäure auch sehr viel Bromwasserstoff HBr. Haben Sie daran gedacht? HBr ist wesentlich polarer als Br2 und wird von Aktivkohle nicht so gut adsorbiert.
Denken Sie vor allem auch daran, dass Sie beim Umgang mit Tribromaceton (usw.) in Konflikt mit dem Chemikalien-Recht geraten können.


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F: Hallo in dem Mietshaus in dem ich wohne wurde im Treppenhaus Buttersäure ausgeschüttet, kann man mit Spiritus oder einem anderen Alkohol die Buttersäure in einen Duftstoff umwandeln.


A: Sie denken vielleicht an den Ester, der nach Ananas riecht. Das geht leider nicht, ohne zu kochen... Versuchen Sie, die Buttersäure mit alkoholischer Natronlauge zu neutralisieren und die betroffenen Stellen dann abzuwaschen.


900
F: Auf ihrer Homepage bin ich einem Experiment begegnet, wobei H2O2 mit K2CrO4 zersetzt wird.
In der Durchführungsvorschrift http://www.chemieunterricht.de/dc2/katalyse/vkat-025.htm steht allerdings folgendes:

Chemikalien
Kalium(di)chromat-Lösung (c = 0,1 mol/l) (Xn), Wasserstoffperoxidlösung (w = 30 %) (C), Schwefelsäure (w = 5 %) (Xi), Diethylether (F+), Glimmspan.

Beudeutet das eingeklammerte "di" bei Kalium(di)chromat, dass man sowohl K2CrO4 als auch K2Cr2O7 verwenden kann?
Wie lautet dann die Reaktionsgleichung, wenn Kaliumdichromat dissoziiert? Bleiben die Farben in der Reaktion gleich?


A: Sie haben es richtig interpretiert. Die Reaktionsgleichung ist völlig analog herzuleiten. Die Farben bleiben gleich.

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Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek