Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 158
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F: In der Zehnten Klasse habe ich eine Unterrichtseinheit " Die Chemie des China-Böllers" durchgeführt. In diesem Zusammnehang ist die Frage nach der Zusammensetzung der Zündschnur gestellt worden. Beim Verbrennen sprüht die Zündschnur Funken. Was beinhalten Zündschnüre?


A: Es gibt alle möglichen Zündschnüre. Die einfachste Ausführung für die Schule sind Baumwollfäden oder geflochtenes Baumwoll-Bänder, die mehrmals mit konzentrierter Kaliumnitratlösung getränkt und jeweils getrocknet wurden. Sie können sich auch einen Docht aus Filterpapier herstellen. Probieren Sie es aus!


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F: Ich bin derzeit Referendarin an einer Förderschule. In meine Klasse gehen 13 Schülerinnen und Schüler im Alter von 13-16 Jahre. Im Moment behandeln wir das Thema Alkohol und ich würde den Kindern gerne veranschaulichen, dass Alkohol negative Auswirkungen auf Organismen hat.
Da es sich um Förderschüler handelt, ist es schwierig, ihnen die Auswirkungen nur über Texte zu vermitteln. Daher würde ich gerne in einem Versuch deutlich machen, dass Alkohol schädlich ist. Ein solcher Versuch darf aber auch nicht zu kompliziert oder zu schwierig in der Durchfürhung sein, da die Kinder nur ein sehr geringes Durchhaltevermögen und eine geringe Konzentrationsfähigkeit haben.
Ich würde mich daher sehr freuen, wenn Sie mir ein Experiment empfehlen können, dass mit wenig Material schnell und leicht durchführbar ist und dennoch ein deutliches, "beeindruckendes" Ergebnis hat.


A: Das ist sehr, sehr problematisch. Einen chemischen Versuch kann ich Ihnen nicht empfehlen, der würde Ihre Schüler nicht zu dieser Erkenntnis hinführen.
Das Beste wäre, wenn Sie die Schüler selbst die Erfahrung machen ließen. Geht wohl auch nicht...
Sie könnten in verdünntem Alkohol einen Regenwurm umbringen, oder einen Fisch. Das ist aber in der Schule streng verboten seit einem sagenhaften Gerichts-Urteil, das einen Lehrer traf, der mit frisch gezapftem Rheinwasser vor seiner Klasse einen Goldfisch umbrachte.
Also - es bleibt leider beim Theoretisieren. Aber das können Sie ja mit Rollenspielen, Rechercheaufgaben und so weiter methodisch auflockern.


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F: Betr: Frage zu Chemie dringend!!
Hallo Dr. Blume , wurde im Unterricht gefragt wofür man, Propanol, Ethandiol, Propantriol und Hexanhexol verwendet. Würde mich um eine schnelle antwort freuen. Brauch nur wofür man sie benutzt und Methan wäre auch nicht schlecht. Macht weiter so!


A: Was hast du dir denn schon mal überlegt?


F: Betr: Dringend bis Mittwoch
hab im chemiebuch und im Tafelwerk geschaut konnte keine lösungen finden daher frage ich sie . brauche antwort schnell.Internet funktioniert nicht muss beim Jugendclub im internet gehen.Bitte helfen sie mir.Danke Methan,Hexanhexol, Prophantriol ja können sie in der anderen mail lesen für was man es verwendet.
Danke


A: Propanol: Reinigungsmittel, z. B. für Fenster oder Schallplatten.
Ethandiol (Glykol): Frostschutzmittel, Synthese von Kunststoffen wie PET.
Propantriol (Glycerin): Frostschutzmittel, Feuchtigkeitscremes, Fettalkohol.
Hexanhexol (Sorbit(ol)): Diabetiker-Zuckerersatzstoff.


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F: Warum kann Hefe Saccharose besser vergären (zeigt sich durch stärkere Schaumbildung aufgrund des entstandenen Kohlenstoffdioxids) die gleiche Menge an Fructose?


A: Die Bildung der Hefeenzyme muss erst induziert werden, weil die Hefe keine Enzyme auf Vorrat enthält. Das dauert mindestens 20 min. Der Vorgang der Induktion der DNA wird ausgelöst durch zugeführte Glucose, Maltose oder Saccharose, aber nicht durch Fructose.


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F: Hallo, mir wurden gestern Strähnchen gefärbt (bzw. versucht), von einer Freundin (Friseuse). Sie hatte gerade ca. 7 Strähnchen fertig, als meine Kopfhaut an einigen Stellen ziemlich doll weh tat - es hat richtig gebrannt. Auf einmal hat sie alle Alustreifen wieder aus dem Haar gezogen. Die Farbe wurde richtig flüssig und kochend heiß. Die Alustreifen sind richtig aufgequollen und es hat richtig gebrodelt.
Sie meint, ich hätte wohl noch alte Farbe im Haar gehabt.
Ich habe herausgefunden, dass Metallsalze (SIlbernitrat) als Katalysator dienen, und Sauerstoff unter starker Wärmeentwicklung abgespaltet wird. Klingt logisch, aber so richtig kann ich mir die Reaktion nicht erklären. Womit könnten die Metallsalze denn reagiert haben? Soweit ich weiß sind Metallsalze Bestandteile der Farben.
Danke im Vorraus.


A: Ist klar: Deine Strähnchen wurden mit alkalischer Lösung gemacht - zum Beispiel mit Ammoniak, dazu gab es Peroxide (Wasserstoffperoxid oder Harnstoffperoxid). Aluminium zersetzt sich in Laugen unter Gasbildung - hier bildet sich Wasserstoff. Und dabei wird es richtig heiß - bis 150 °C. Gut, dass deine Freundin dabei nicht geraucht hat...
Zur Chemie: Schau in unseren Tipp des Monats März 1999 (Versuche 3 und 4)! Dort erfährst du, dass der Vorgang katalysiert wird - z. B. durch Kupfer oder andere Schwermetalle, vor allem aber durch Chlorid-Ionen (enthalten im Leitungswasser). Mittlerweile ist es aber auch so, dass Haarfarben feinst verteiltes Metall enthalten (Kupfer, Silber...), um einen "Metallic Effekt" hervorzurufen. Kein Witz!
Sag deiner Freundin, dass sie statt Alu-Folie Kunststoff verwenden soll.
Mein Rat: Wenn du nicht willst, dass dir bald alle Haare ausfallen oder dass sie sich auslichten: Lass die chemische Herumfummelei an deinen Haaren.

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Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek