Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 160
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F: Ich muss eine Reaktionsgleichung formulieren für die Reaktion von Iod mit Ascorbiensäure. Wie stehle ihc diese Formel auf?


A: Iod oxidiert Ascorbinsäure.
Ich kürze Ascorbinsäure mit AscH2 ab und die oxidierte Form Dehydroascorbinsäure mit Asc.

Oxidation: AscH2 ———> Asc + 2H+ + 2 e-

Reduktion: I2 + 2 e- ———> 2 I-

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Durch Addition erhältst du die

Redoxreaktion: AscH2 + I2 ———> Asc + 2 H+ + 2 I-

Lies hierzu in meiner Webseitengruppe "Chemie der Ascorbinsäure" den Block "Redoxreaktionen".


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F: Ich untersuche im Rahmen von Jugendforscht die Biomineralisierung zur Restauration von Bauwerken. Diese wird mit dem Bacillus cereus durchgeführt. Stellen sich 2 Fragen.: ist der Bacillus cereus schädlich, oder kann man mit ihm im unterricht (Chemie Klasse10) experimentieren? Und, dann würd ich noch gerne wissen, wo man diese Bacillus cereus her bekommt.


A: Über die Toxizität von B. cereus kann ich nichts sagen. Schlimm wird es nicht sein, denn sonst wären ja alle unsere Baudenkmäler verseucht. Ich bin allerdings kein Biologe. Aber: Es gibt aber die DSM, die Deutsche Sammlung von Mikroorganismen und Zellkulturen in 38124 Braunschweig, Mascheroder Weg 1b. Frag da nach. Da kannst du vielleicht auch Proben beziehen.


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F: Ich wüsste total gern ob sie im prinzip eine möglichkeit sehen bei alten stoffen dh mischtextilien mit baumwoll und kunstfaseranteil auf chemischem wege eine trennung vorzunehmem?
gibst da evtl einen einfachen ansatz, zum lösen der zellulose oder ähnliches?
versuche da was auszutüfteln aber ich komme nicht gut weiter:-))


A: Den Ansatz gibt es. Es handelt sich um eine ammoniakalische Lösung von Kupfersulfat. Diese kennt man unter "Schweitzers Reagenz". Die löst Cellulose auf. Allerdings können Sie die Cellulose kaum zurückgewinnen. Sie müssen sie nämlich in ein Schwefelsäurebad verspinnen...
Was diese Lösung außerdem mit Ihren Kunststoffen macht, kann ich allerdings nicht abschätzen...


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F: Ich suche für ein Projekt im Rahmen des Chemieunterrichts Materialien zu möglichen Nachweismethoden von Koffein in Tee, Kaffee oder Cola. Sowohl für quantitative als auch qualitative Versuche. Leider habe ich bei meiner Suche nichts dementsprechendes gefunden.


A: Nicht gesehen: Meinen Tipp des Monats September 2004? Der befasst sich mit Coffein. Da fällt mir auf: Wenn du im Internet suchst, musst du die richtige Schreibweise wählen: Coffein statt Koffein! Ähnlich: Citronensäure statt Zitronensäure.


F: Danke, ich habs gefunden. Und mit der entsprechenden Schreibweise auch noch zusätzliche Informationen!


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F: Im Schulbuch liest man: Reinstoffe haben einen konstanten Siedepunkt, Gemische einen Siedebereich. Wenn ich nun z.B. ein Gemisch von 90% Ethanol und 10% Wasser destilliere, wie ist dann der Temperaturverlauf? Ist es nicht so, dass zunächst die Temperatur längere Zeit bei 78°C bleibt und reiner Alkohol übergeht und die Temperatur erst später, wenn nur noch Wasser kommt, steigt? Widerspricht das nicht dem Siedebereich? Siedebereich heißt doch kontinuierlicher Anstieg, oder nicht? Wenn der Anstieg der Temperatur aber kontinuierlich ist, wie kann ich dann Alkohol und Wasser destillativ trennen? (mich interessiert hier nur die Theorie, ich habe kein Interesse an Schnapsbrennen oder ähnlichem)


A: Die Temperatur der Flüssigkeit steigt laufend an. Sie verwechseln das mit der Dampftemperatur. Die bleibt - solange reiner Alkohol abdampft - bei 78 °C stehen. Wenn der Alkohol weg ist, sollte die Dampftemperatur auf 100 °C ansteigen. Soweit die Theorie.
Ein Gemisch von Wasser und Ethanol können Sie jedoch destillativ gar nicht trennen. Sie können durch Destillation nur 96%igen Alkohol herstellen. Grund: Alkohol/Wasser bilden ein azeotropes Gemisch. Voraussetzung zur Trennung von Gemischen ist, dass die Siedekurve und die Taukurve unterschiedlich verlaufen. Bei der Siedetemperatur des azeotropen Gemischs berühren sie sich. Hier ist das Ende der Trennung erreicht.
Siedebereiche erhält man bei komplexen Gemischen wie Erdöl.

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Letzte Überarbeitung: 17. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek