Kurze Fragen - Kurze Antworten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

E-Mail-Gruppe 20
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F: Auf der Suche nach Informationen zum Thema "galvanisieren" bin ich auf den Artikel von Ihnen auf der Seite http://www.chemieunterricht.de/dc2/echemie/galvant.htm gestoßen. Ich möchte einige Metallteile durch Galvanisierung verchromen. Was für eine Lösung muss ich zum verchromen benutzen?? Chromsulfat?? Und eine weitere Frage wäre wo ich solch eine Lösung als "Normalbürger" kaufen kann. Bekomme ich soetwas in der Apotheke?? Es wäre sehr nett wenn Sie mir deswegen eine kurze Rückmeldung geben könnten da ich dazu keine detailierten Informationen finden kann.


A: Leider gibt es zum Verchromen keinen schulgeeigneten Versuch. Zunächst muss man die Metallteile verzinken oder verkupfern. Zum Verchromen benutzt man heiße Bäder von schwefelsaurem cancerogenem Chrom(VI)-oxid mit toxischen Detergentien und toxischen Kristallisationsinhibitoren. Nichts davon bekommen Sie als Normalbürger zu kaufen. Mit Chromat bekommen Sie nur unansehnliche schwarzgraue Überzüge, die nur teilweise glänzen.


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F: Mein Chemielehrer will von mir wissen, wie man eine Säurekonzentration ohne Indikator herausfindet. Bin schon ganz verzweifelt und habe keine Idee wie ich das bewerkstelligen soll.


A: Drei Methoden gibt es da:
1. Messung der elektrischen Leitfähigkeit
1a. Leitfähigkeitstitration mit Natronlauge
2. Messung des pH-Werts
2a. Potentiometrische Titration (pH-Titration) mit Natronlauge.
Dabei sind die Titrationen besonders genau, während die Einzelmessungen der elektrischen Leitfähigkeit und des pH-Werts mit Fehlern behaftet sind und deshalb zur Auswertung mit Korrekturfaktoren versehen werden müssen.
3. Messung der Wasserstoffmenge, die bei Einwirkung einer bestimmten Säuremenge auf ein unedles Metall wie Magnesium freigesetzt wird. Die wird entsprechend dem Gesetz von Avogadro umgerechnet in die Molzahl und halbiert. Das ist dann die Molzahl der vorgelegten Säure. Daraus kann man die Konzentration berechnen.
Mehr Schulgeeignetes fällt mir auch nicht ein.


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Hier mal eine vielleicht allgemein interessierende Frage von Prof. Blume:
F: Liebe Maisel-Leute, wir trinken sehr gern Euer Weißbier aus den Originalgläsern. Uns interessiert, was die Inschrift "SQHM" am Eichstrich bedeutet. Können Sie uns da weiterhelfen? Vielen Dank im voraus. Mit freundlichen Grüßen aus NRW - R. Blume

(Foto: Blume)


A: Danke für Ihre Anfrage. Wir freuen uns, dass Sie sich für Maisel's Weisse interessieren. Der Schriftzug "Sahm" unterhalb des Eichstriches ist die Angabe des Herstellers. Die Fa. Sahm ist eine der größten Glashersteller in Deutschland und Spezialist auf diesem Gebiet. Wir arbeiten schon viele Jahre mit dem Glashersteller zusammen und sind mit der Arbeit sehr zufrieden.
Herzliche Grüße aus Bayreuth!


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F: Es gibt einen Chemieversuch, in welchem Wasserdampf über einer glühenden Platinwendel geleitet wird und an dieser thermisch in Wasserdampf und Sauerstoff gespaltet wird. Ich konnte bis heute keine Informationen im Internet oder Chemiebuchliteratur über den Durchmesser des Platindrahtes und der verwendeten Stromstärke und Spannung finden.


A: Eine Vorschrift kann ich Ihnen nicht geben. Normalerweise nimmt man den Pt-Draht oder das Drahtnetz, den/das man gerade in der Sammlung hat. Dann legt man eine Gleichspannung an und regelt das Ganze so hoch, dass der Draht anfängt, hell zu glühen ohne wegzuschmelzen. Anschließend leitet man Wasserdampf darüber.


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F: Laut dem Bild auf Ihrer InternetSeite ist die Opferanode mit der Heizung verbunden, ich hätte gerne gewußt wie und aus welchem Material der Sockel der Anode besteht!


A: In unserem Heizkessel ist der Anodensockel ein Gewinde aus dem Eisen, aus dem der Kessel gefertigt ist.


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F: Im Rahmen meiner Studienarbeit, die sich mit Innovationen im KFZ-Bereich beschäftigt, muss ich neben dertechnischen Machbarkeit auch den Umweltaspekt neuer Stoffe (u.a. Kevlar) beachten. Deshalb meine Frage: Wie ist der Stand der Technik beim Recycling solcher Stoffe.


A: Ich empfehle Ihnen eine Anfrage an die AG Deutsche Kunststoffindustrie (AKI, Karlstr. 20, 60329 Frankfurt).


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F: Ich fertige zur Zeit eine Facharbeit zum Thema "Glas" im LK Chemie an.
Jetzt wo ich schon fast alle Materialien zusammen habe, habe ich ihre wirklich tolle Seite entdeckt. Allerdings suche ich noch etwas mehr zu chemischen Vorgängen zum Thema Glas. Kennen Sie vielleicht Literatur dazu, die sich auch ein Schüler leisten kann?


A: Zum Thema Glas gibt es eine Riesenliteratur. Fragen Sie beim Verband der Chemischen Industrie nach (VCI, Karlstr. 21, 60329 Frankfurt). Ich empfehle Ihnen aber, präzise Fragen zu stellen.


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F: Welche Elektronenkonfiguration haben Fluor und das Fluorid-Ion? Fluor müsste theoretisch: [He] 2s2 2p5 sein- oder? Jedoch weiss ich nicht, wie es beim Fluorid-Ion aussieht. Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn sie mir das sagen würden; denn dies ist Teil meines Referates, dass ich für den Chemie LK halten muss!! Vielen Dank im vorraus.


A: Richtig: Die Elektronenkonfiguration eines Fluoratoms F ist [He] 2s2 2p5. Dann ist die des Fluorid-Ions F- [He] 2s2 2p6 oder schlicht [Ne].


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F: Kohlendioxid wird in Stahlflaschen bei einem Druck von 50Bar abgefüllt. Das Gas verflüssigt sich aber bei diesem Druck. Genau das ist mein Problem!! Wieviel gasförmiges Co2 ist z.B. in einer Stahlflasche die mit 1 Kg flüssigem Co2 bei 50Bar gefüllt ist?


A: Es ist ganz einfach: Zur Berechnung ist nur die Masse wichtig. 1 kg CO2 sind 1000/44 = 22,727 mol. Das Molvolumen ist bei 20 °C 24 l/mol; also: Gesamtvolumen ist 22,727 · 24 = 545 l. Sie haben bei 20 °C also 1/2 Kubikmeter CO2-Gas, wenn Sie 1 kg flüssiges CO2 verdampfen.


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F: Auf Grund unseres Chemieunterrichtes hab ich einige Fragen an Sie. Wir haben in einem Versuch festgestellt, dass man mit Magnesium und Sauerstoff elektrischen Stom erzeugen kann. Nun wollte ich wissen, ob man mit diesen Stoffen eine Batterie betreibt die man kaufen kann? Und wenn ja für welchen Zweck?


A: Die Batterie gehört zu den Luft-Elementen. Elektrolyt ist meistens KOH. Man kann sie seit langem kaufen, meistens aber mit Mangan oder Zink anstelle von Magnesium. Man betreibt damit Handys, Walkmen, Uhren usw..

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Letzte Überarbeitung: 10. Januar 2008, Dagmar Wiechoczek