Wie man Rotkohlsaft kornblumenblau färbt

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Mit Rotkohlsaft kann man herrliche Farben zaubern.

Bild 1 (Foto: Daggi und Jan)


Zur Herstellung von Rotkohlsaft gibst du frische, zerkleinerte Rotkohlblätter in ein Becherglas mit Leitungswasser und kochst die Mischung einige Minuten, bis sich eine rote Lösung gebildet hat. Lasse abkühlen und filtriere ab. Danach kannst du den Saft verwenden.
Saft, den du nicht sofort verbrauchen willst, füllst du in kleine Gefäße oder Plastiktüten, die du dann einfrierst. Auch ein Kunststoffgefäß zur Bereitung von Eiswürfeln ist gut geeignet. So hast du immer kleine Portionen zur Hand.

Fülle folgende Lösungen in Gläser:

Gib dazu jeweils soviel Rotkohlsaft, bis eine deutliche Färbung zu erkennen ist. Aber die Lösung muss noch transparent sein, so dass du die Farbe beurteilen kannst. Rühre danach um.
Ergebnis: Du erhältst eine Farbenreihe von Rot über Lila und Blau nach Grün und Gelb. Wichtig: Zum Schluss wird die Lösung nur grün. Das Gelbwerden dauert sowieso etwas länger. Also: Stehenlassen und warten!

Bild 2 (Foto: Blume)


Grund für die Farbenreihe: Der Farbstoff des Rotkohls ändert seine Farbe in Lösungen von Sauer nach Seifig-alkalisch. Damit kannst du Lösungen untersuchen, ohne sie probieren zu müssen.

Mit dem Saft kannst du auch Lösungen von anderen Haushaltsmitteln und Lebensmitteln untersuchen. Vorsicht, wenn du mit Reinigungsmitteln umgehst! Zum Beispiel mit solchen, mit denen man Rohre reinigt. Lass dir dabei von Erwachsenen helfen.

Noch ein Anschlussversuch:
Gieße zu einigen Millilitern Rotkohlsaft in ein breites Becherglas Mineralwasser (Gerolsteiner) und rühre gut um. Die Farbe verändert sich langsam (etwa innerhalb von 10 min) von Rötlichviolett nach Blau. Du kannst das Ganze auch ohne umzurühren stehen lassen; dann dauert die Umfärbung entsprechend länger.
Grund für die Blaufärbung: Das Mineralwasser enthält Kohlensäure. Da das säurebildende Kohlenstoffdioxid ausgast, wird die Lösung zunehmend weniger sauer, der Farbstoff färbt sich um.

Ein Tipp: Statt Rotkohlsaft kannst du auch den Saft von Blutorangen verwenden.
Mit rotem Traubensaft und schwarzem Johannisbeersaft funktioniert der Versuch leider nicht so gut, da sich im alkalischen Bereich nur dunkle bis schwarze Farben ausbilden. Schuld daran sind gewisse Inhaltsstoffe, die Phenole, die andererseits wichtige Substanzen sind. Die werden nämlich gerühmt, gegen allerlei Krankheiten wie Arterienverkalkung wirksam zu sein. Davon liest man immer wieder in der Zeitung.

Ein Stoff, der anzeigt, ob eine Säure, eine Lauge oder neutrales Wasser vorliegt, nennt man einen Indikator.

Wer wissen will, was sich chemisch dahinter verbirgt, klicke hier.


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Letzte Überarbeitung: 30. März 2005, Dagmar Wiechoczek