Spülmittel beeinflussen die Oberflächenspannung von Wasser

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.


Wasseroberflächen haben interessante Eigenschaften. So sieht es fast so aus, als beständen sie aus etwas Kräftigem und Festem, was da gut zusammenhält. So schwimmt eine Nähnadel auf dem Wasser, wenn man sie vorsichtig darauf legt. Man kann auch eine Reihe Münzen ins Wasser tun, ohne dass ein Glas sofort überläuft. Auch feingewebte Stoffe halten Wassertropfen zurück. Darauf beruht zum Beispiel die wasserabweisende Wirkung von Zeltstoff.

1 Lege vorsichtig eine Nähnadel auf die Wasseroberfläche. Am besten geht es, wenn du sie auf Löschpapier legst, beides auf Wasser gibst und das Papier nach Nasswerden unter der Nadel wegziehst. So kannst du auch Rasierklingen oder Büroklammern schwimmen lassen.
Nach Zugabe eines Tropfens Spülmittel oder von einem Seifenstückchen sinkt die Nadel sofort unter.

2 Fülle ein Glas Wasser randvoll, aber ohne dass es einen Wasserberg zeigt. Achte auch darauf, dass der Rand nicht nass geworden ist. Lasse einige saubere Geldstücke in Glas gleiten. Wie viele Münzen schaffst du, ohne dass das Wasser überfließt?
Du solltest 5-10 Münzen unterbringen können. Von der Seite her erkennst du, dass das Wasser einen richtigen Berg macht.
Wiederhole den Versuch mit Wasser, dem du zuvor Spülmittel zugesetzt hast.
Nun bekommst du keinen Berg; deshalb ist auch die Zahl der Münzen, die du ins Wasser bekommst, viel geringer.

3 Spanne eine Feinstrumpfhose über ein Glas und befestige sie mit einem Gummiring. Dann tropfst du Wasser drauf. Das Wasser dringt nicht durch.
Wiederhole an einer anderen, trockenen Stelle mit Wasser, dem du zuvor Spülmittel zugesetzt hast. Nun dringt das Wasser durch das Gewebe.

Die Oberflächenspannung kommt dadurch zustande, dass sich die Wasserteilchen eng zusammenbinden. (Die Teilchen von Alkohol und Benzin tun das nicht, deshalb zeigen die Flüssigkeiten keine Oberflächenspannung.) Die Spülmittel- oder Seifenteilchen besetzen die Oberfläche von Wasser und stören den Zusammenhalt der Wasserteilchen. Dadurch wird die Oberflächenspannung so herabgesetzt, dass die Wasseroberfläche plötzlich ganz kraftlos und richtig "normal" wird.


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Letzte Überarbeitung: 02. Januar 2001, Dagmar Wiechoczek