Wir machen ein Foto
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Grundlage für die Herstellung von Fotos ist die Lichtempfindlichkeit von
Silberverbindungen. Wenn Licht auf die Silberverbindungen fällt, entsteht nämlich
schwarzes Silber. Deshalb musst du Silberverbindungen immer in dunklen (am Besten
sogar in schwarzen) Gefäßen aufbewahren. Lass dir das von deinem Lehrer oder von
deiner Lehrerin zeigen.
Für fotografische Zwecke sind die Silberverbindungen (Silberbromid und
Silberiodid) mit Gelatine auf eine durchsichtige
Kunststofffolie ("Film") oder auf Papier geleimt.
Wie ein Film belichtet und entwickelt wird
Beim Fotografieren drückst du den Auslöser. Dadurch wird die Kamera ganz kurz
geöffnet. Licht fällt auf den Film. Der wird "belichtet".
Wenn du jetzt nachsehen könntest, würdest du feststellen, dass auf dem Film
noch kein Bild zu erkennen ist. Es ist "verborgen", wie man sagt.
Der Film wird in eine schwarze Dose ("Entwicklerdose") gegeben. Das ist eine
heikle Angelegenheit, denn das musst du in absoluter Dunkelheit machen.
Mit der Lösung einer Chemikalienmischung ("Entwicklerlösung") kannst du das echte
Bild hervorzaubern ("entwickeln"). Dabei werden die Stellen, die vom
Licht getroffen worden sind, dunkel, die anderen bleiben hell. Nun erkennst du ein
Bild - ja, wenn du die Dose öffnen dürftest.
Im Film sind aber immer noch lichtempfindliche Bereiche. Beim Kontakt mit Licht
würde das Bild deshalb ganz schwarz ("überbelichtet") werden.
Damit der Film auch bei Tageslicht betrachtet werden kann, müssen diese
Bereiche herausgelöst werden. Damit wird der Film "fixiert". Hierzu behandelst
du ihn nach dem Entwickeln mit der Fixiererlösung.
Anschließend musst du den Film in Wasser gut spülen ("wässern"), um die
Chemikalienreste gut herauszulösen. Wenn du das nicht richtig machst, gibt es
auf dem Film bald braune hässliche Flecken; die Bilder sind verdorben.
Insgesamt ist die Entwicklung eines Films eine kitzelige Angelegenheit. Bei der Arbeit musst du sogar die Temperatur der Chemikalienbäder berücksichtigen. Deshalb ist das Entwickeln eines Films nur etwas für Geübte oder Profis. Wenn du dich nicht sicher fühlst, gibst du den Film zur Entwicklung am Besten in einem Fotoshop ab.
Bild 1: Negativ und Positiv
Wie ein Bild entsteht
Jetzt willst du natürlich gern richtige Bilder haben, die du deiner Oma zeigen
oder in ein Album kleben kannst. Die Bildchen auf dem Film sind aber ganz
klein, dazu seitenverkehrt und - was die Betrachtung noch erschwert - sie sind
in ihren Hell-Dunkel-Tönen umgekehrt. Das heißt: Das weiße Hemd vom Papa ist auf
dem Film schwarz, und seine schwarzen Haare sind weiß. Man nennt solche Bilder
"Negative".
Bilder selbst zu machen ist nun wirklich nicht schwer und macht richtig Spaß. Da kannst du deine Kreativität einbringen. Das alles kannst du auch zu Hause machen. Leider kannst du im Allgemeinen nur Schwarz-Weiß-Arbeiten durchführen. Aber das reicht meistens aus.
Du benötigst dazu mit Silberverbindungen beschichtetes Papier ("Positivpapier"). Das ist im Prinzip wie ein Fotofilm aufgebaut. Die Belichtung und der Entwicklungsvorgang sind prinzipiell gleich wie bei dem eines Fotofilms. Deshalb benötigst du einen völlig abdunkelbaren Raum ("Dunkelkammer"). Aber wie kannst du überhaupt erkennen, ob das Bild, an dem du arbeitest, auch richtig wird? Das Positivpapier ist (anders als der Film) für rotes und gelbgrünes Licht unempfindlich. Deshalb darfst du die Dunkelkammer mit Rot- oder Gelbgrünlicht-Lampen beleuchten. Hier helfen aber nur die in Fotogeschäften gekauften Speziallampen.
Wenn du Fotonegative ohne Vergrößerung in Positive umwandeln willst, benötigst du nur eine Glasplatte, mit der du das Negativ auf dem Positivpapier fixierst und durch die du belichtest. Willst du die Abbildungen beim Positivherstellen vergrößern, so ist allerdings ein spezieller Apparat ("Vergrößerer") unerlässlich.
Weiter brauchst du vier Kunststoffschalen. Eine davon muss flach sein
("Entwicklerschale"). Zum Arbeiten sind Kunststoffklammern hilfreich.
Mit Metallklammern zerkratzt du leicht die Oberflächen der feuchten Bilder.
An Chemikalien und Materialien sind notwendig: Entwicklerlösung und
Fixiererlösung sowie Schwarz-Weiß-Fotopapier (aus dem Fotogeschäft), Wasser.
Auf dieser Webseite findest du Rezepte für die Lösungen.
Zum Üben solltest du es bei den Fotoarbeiten zunächst bei einfachen Abbildungen belassen. Das kann die Silhouette einer Schere oder eines Blatts sein, aber auch eines Scherenschnitts. Die Abbildungen nennt man Fotogramme.
Bild 2: Fotogramme von alltäglichen Gegenständen
(Fotos: Studierende der Primarstufe)
So gehst du vor:
Vor dem Anknipsen von weißem Licht musst du darauf achten, dass du das Fotopapier, welches du nicht bearbeiten willst, gut verpackt hast! Lege einen prägnanten Gegenstand auf das Fotopapier und belichte ihn. Dazu
kannst du eine normale Schreibtischlampe nehmen. Die Belichtungszeit musst du
ausprobieren. Es sind meistens nur wenige Sekunden.
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Eines ist noch wichtig: Von Farbnegativen Positive zu ziehen geht nicht besonders gut, weil die roten und gelbgrünen Lichtfarben (wie gesagt) mit dem Positivpapier nicht reagieren. Sie erscheinen deshalb nicht als Hell/Dunkel-Felder - ihre Stellen bleiben nur weiß. Außerdem musst du die Positive sehr lange belichten. Dadurch wird die Abbildung unscharf. Versuchen kannst du es ja trotzdem einmal.
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