Versuch: Reaktionen von Seifenlösungen mit Säuren und Basen
Schülerversuch; 10 min.
Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.
Geräte
Becherglas (50 ml), Rührstab aus Glas, Reagenzglas, Stopfen, Tropfpipette, Elektroplatte.
Chemikalien
Kernseife, verdünnte Salzsäure (Xi), verdünnte Natronlauge (Xi), destilliertes Wasser.
Durchführung
Einige Seifenflocken werden im Becherglas in warmem destilliertem
Wasser vollständig gelöst. Etwa 1 ml dieser Lösung
wird in ein Reagenzglas zu 2 ml destilliertem Wasser gegeben. Das Gemisch
wird geschüttelt, wobei ein wenig Schaum entsteht.
Anschließend gibt man 1 Tropfen verdünnte Salzsäure
hinzu und schüttelt erneut. Die Schaumbildung bleibt in
diesem Fall aus und die Seifenlösung wird trübe.
Dann werden 2-3 Tropfen verdünnte Natronlauge zur Lösung
gegeben und wieder geschüttelt. Die Lösung schäumt
erneut und die Trübung verschwindet.
Auswertung
Kernseife ist ein Gemisch von Natriumsalzen verschiedener
Fettsäuren (Tenside). Sie entspannen das Wasser, das
heißt, sie setzen die Oberflächenspannung von
Wasser herab, was durch das Schäumen von Seifenlösungen
zu erkennen ist. Wird zur Seifenlösung Säure hinzugegeben,
reagieren die Natriumsalze der Fettsäuren zurück zu den
schwer löslichen Fettsäuren (Trübung), die keine
entspannende Wirkung auf Wasser haben (Ausbleiben der Schaumwirkung):
Beispiel: C17H35COO- + Na+ + H+ + Cl- à C17H35COOH + Na+ + Cl-
Hinzugefügte Natronlauge neutralisiert die Fettsäuren unter Bildung ihrer ursprünglichen Natriumsalze (Tenside):
Beispiel: C17H35COOH + NaOH à C17H35COO- + Na+ + H2O
Literatur
R. Blume, Chemie für Gymnasien, Organische Chemie Themenheft 1, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 37.