Versuch: Trocknende Öle

Schülerversuch; mehrere Tage.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Sicherheitshinweis:
Achtung! Bei diesem Versuch wird mit einer Bleiverbindung gearbeitet. Diese Verbindungen sind fruchtschädigend, weshalb Mädchen nicht damit experimentieren dürfen.

Geräte
Glasplatte, Wattestäbchen, Reagenzglas, Bunsenbrenner.

Chemikalien
Olivenöl, Leinöl, Blei(II)-oxid (Xn).

Durchführung
Olivenöl und Leinöl werden in einer dünnen Schicht auf einer Glasplatte ausgestrichen.
Parallel dazu werden in einem Reagenzglas 3 ml Leinöl mit einer Spatelspitze Blei(II)-oxid (PbO) aufgekocht und ebenfalls auf der Glasplatte ausgestrichen.
Die Glasplatte wird an einem warmen Ort aufbewahrt.

Beobachtung
Während das Olivenöl flüssig geblieben ist, hat der Leinölstreifen eine feste Außenhaut gebildet. Nach etwa 14 Tagen ist die Leinölprobe fest geworden.
Die mit Blei(II)-oxid gekochte Leinölprobe verfestigt sich nach etwa 1-2 Tagen.

Auswertung
Fette Öle mit einem hohen Anteil an mehrfach ungesättigten Fettsäuren, wie Leinöl, reagieren leicht mit Luftsauerstoff zu festen Filmen:

Öle, wie z. B. Olivenöl, welches einen hohen Anteil der nur einfach ungesättigten Ölsäure besitzt, trocknen dagegen nicht.
Diese Autoxidation wird durch die katalytische Wirkung von Metallverbindungen beschleunigt.
Durch die Aufhebung der Doppelbindung im Fettmolekül steigt sein Schmelzpunkt. Außerdem bewirkt die Vernetzung der Fettsäuremoleküle aufgrund von Sauerstoffbrücken eine zusätzliche Härtung.
Gemische aus trocknenden Ölen und Metallverbindungen nennt man "Firnis".

Literatur
J. Reiss, Alltagschemie im Unterricht, Aulis Verlag Deubner & Co KG, Köln, 80 f..


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Letzte Überarbeitung: 31. Januar 2012, Dagmar Wiechoczek