Versuch: Fraktionierte Destillation von Erdöl

Schülerversuch; 45 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Rundkolben (500 ml), Claisen-Aufsatz, Thermometer, Liebig-Kühler, Heizpilz, Reagenzgläser, Stopfen, Reagenzglasständer, Porzellanschalen, Streichhölzer.

Chemikalien
Erdöl (F; T).

Durchführung
a) Destillation
In einen Rundkolben mit Claisen-Aufsatz, Thermometer und Liebig-Kühler (s. Abbildung) werden 100 ml Erdöl und einige Siedesteinchen gegeben. Das Erdöl wird nur langsam erhitzt, später stärker, bis auf 250 °C. Das entstehende Destillat wird in mehreren Reagenzgläsern aufgefangen: Dazu werden die Gläser bei ca. 80 °C, 120 °C, 170 °C und 230 °C ausgetauscht. Sie werden sofort mit einem Stopfen verschlossen und für die nachfolgenden Untersuchungen aufbewahrt.

b) Untersuchung der Destillate
Jede Fraktion wird in eine Porzellanschale gegossen und dabei das jeweilige Fließverhalten beobachtet.
Danach wird versucht, die Fraktionen mit einer Streichholzflamme zu entzünden.

Auswertung
Erdöl ist ein Gemisch unterschiedlicher Kohlenwasserstoffe; es ist folglich ein Vielstoffgemisch. Sämtliche Bestandteile dieses Gemisches haben unterschiedliche Siedetemperaturen, weshalb man sie durch Destillation soweit trennen kann, dass Fraktionen aus Kohlenwasserstoffgemischen erhalten werden, die ähnliche Siedebereiche besitzen. Diese unterscheiden sich zudem in Farbe und Konsistenz:
Je niedriger der Siedebereich einer Fraktion ist, desto klarer und heller ist die Flüssigkeit. Je höher der Siedebereich ist, desto höher ist auch ihre Viskosität (desto "weniger beweglich" ist die Flüssigkeit).
Die einzelnen Fraktionen unterscheiden sich aber auch in ihrer Entzündlichkeit. Während niedrig siedende Fraktionen leicht mit einem Streichholz zu entzünden sind, gelingt dies bei höher siedenden Fraktionen nicht.

Literatur
R. Blume, Chemie für Gymnasien, Organische Chemie Themenheft 2, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 8.


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Letzte Überarbeitung: 08. Juni 1998, Dagmar Wiechoczek