Versuch: Untersuchen von Trockenobst auf Schwefeldioxid

Schülerversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Erlenmeyerkolben (100 ml, enge Form), Stopfen, Reagenzglasklammer, Bunsenbrenner.

Chemikalien
Trockenfrüchte, Iod-Stärke-Papier.

Durchführung
Einige Trockenfrüchte (z. B. Sultaninen, Aprikosen) werden zerkleinert und in einen Erlenmeyerkolben gegeben. Anschließend fügt man noch 25 ml Wasser hinzu. Dann wird ein Iod-Stärke-Papier, das halb in den Kolben hineinhängt mit einem Korkstopfen im Kolben fest eingeklemmt. Der Erlenmeyerkolben wird vorsichtig erwärmt und dabei hin und her geschwenkt.

Beobachtung
Nach einiger Zeit entfärbt sich das Iod-Stärke-Papier.

Auswertung
Früchte, die später als Trockenobst weiterverarbeitet werden, müssen einem Konservierungsverfahren unterzogen werden, damit sie nicht anfangen zu faulen oder ihre helle Farbe aufgrund der Autooxidation mit Sauerstoff und katalytisch wirkenden Enzymen verlieren. Eines der ältesten Konservierungsverfahren ist das Schwefeln der Früchte, also das Behandeln mit antioxidativem, enzymhemmenden und antibakteriell wirkendem Schwefeldioxidgas. Dieses Gas kann durch Erhitzen in wässriger Lösung mit Iod-Stärke-Papier nachgewiesen werden.
Aus toxikologischer Sicht ist das Schwefeln von Lebensmitteln sehr umstritten, da sie das Vitamin B1 im Organismus zerstören. Allerdings wirkt Schwefeldioxid nicht kumulativ (reichert sich nicht im Körper an), da es im Organismus zum Sulfat (dem Salz der Schwefelsäure) oxidiert und als solches ausgeschieden wird.

Literatur
R. Blume, Chemie für Gymnasien, D 1, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 116.
G. Vollmer, M. Franz, Chemie in Bad und Küche, Georg Thieme Verlag, Stuttgart 1991, 212.


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Letzte Überarbeitung: 08. Januar 1999, Dagmar Wiechoczek