Versuch: Herstellen von Wunderkerzen

Schülerversuch; 10 min.

Beim Experimentieren den Allgemeinen Warnhinweis unbedingt beachten.

Geräte
Porzellanschale, Rührstab, Haartrockner, Spatel.

Chemikalien
Bariumnitrat (Xn), Aluminiumpulver (F), grobes Eisenpulver, Stärke, dünne Eisenstäbe (z. B. Stück vom Phosphorlöffel-Stiel oder Fahrradspeiche).

Durchführung
11 g Bariumnitratpulver, 1 g Aluminiumpulver, 5 g grobes Eisenpulver und 3 g Stärke werden sorgfältig miteinander vermischt. Dann gibst du wenig kochendes Wasser hinzu und verrührst alles zu einem steifen Brei. Damit werden die entfetteten Eisenstäbe zur Hälfte überzogen. Das geht am besten mit einem Spatel. Hierbei ist auch ein Haartrockner sehr hilfreich!

Bild 1 (Foto: Daggi)


Die Wunderkerzen werden mindestens einen Tag getrocknet. Dann kannst du sie entzünden (Gasfeuerzeug oder Bunsenbrenner).

Beobachtung
Die Wunderkerzen brennen mit sprühenden Funken ab.

Bild 2: Christel Blume, Dagmar Wiechoczek und Rüdiger Blume
freuen sich über ihre selbstgebastelten Wunderkerzen
(Foto: Wolfgang)


Auswertung
Die für Wunderkerzen typischen Funken entstehen, wenn die winzigen Aluminium- und Eisenkörnchen blitzartig verbrennen. Dabei reagieren die Metallkörnchen mit dem aus dem Bariumnitrat (Oxidationsmittel) stammenden Sauerstoff zu Aluminiumoxid und Eisenoxid:

4 Al + 3 O2 ———> 2 Al2O3

4 Fe + 3 O2 ———> 2 Fe2O3

Die Stärke dient bei der Herstellung als Bindemittel für die einzelnen Komponenten.

Achtung, mit den Wunderkerzen vorsichtig umgehen! Die Funken sind sehr heiß und können Kunststoffkleidung entzünden.


Hinweis:
Die Farbe der Flammen durch entsprechende Zusätze (wie Strontiumnitrat, Lithiumnitrat, Kupfer(II)-chlorid und Natriumcarbonat) zu beeinflussen, funktioniert hier nicht. Die brennende Wunderkerze ist zu heiß, weshalb die den Farben entsprechenden Elektronenübergänge nicht möglich sind.


Literatur
R. Blume und Kollegen, Chemie für Gymnasien, D 1, Cornelsen Verlag, Berlin 1994, 101.


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Letzte Überarbeitung: 17. Oktober 2013, Dagmar Wiechoczek