Ionenaustausch hält gekochte Bohnen grün

Experimente:
Versuch: Chlorophyll als Ionenaustauscher


Früher kochte man bekanntlich gern mit Kupferkesseln. Dabei beobachtete man, dass sich beim Kochen grünes Gemüse nicht wie sonst unansehnlich gelblich verfärbte, sondern kräftig grün blieb. Ja, man erkannte sogar, dass sich die grüne Farbe noch vertiefte. Der Grund: Kupfermetall gibt Spuren von Kupfer(II)-Ionen ab. Diese reagieren mit dem Chlorophyll dieser Pflanzen. Es handelt sich um eine Umkomplexierung unter Freisetzung von Magnesium-Ionen. Offenbar ist der Kupfer-Chelatkomplex stabiler als der des Magnesiums.

Reaktion von Chlorophyll mit Kupfer(II)-Ionen

Wir haben es hier mit einem Ionenaustauscher zu tun, und zwar mit einem komplexierenden. Dieses Verhalten des Chlorophylls kann man im Labor selbst nachprüfen (-> Versuch). Das bei diesem Austausch der Zentral-Ionen entstehende intensiv grüne Kupfer-Chlorophyll heißt Chlorophyllin. Es ist ungiftig und sogar als Lebensmittelfarbstoff zugelassen. Seine E-Nummer ist E 141. In manchen Familien wird auch heute noch bei der Zubereitung von Gemüse stets eine Kupferscheibe mitgekocht. Diese Kupferscheiben wurden früher als Erbstücke weitergereicht oder jungen Frauen bei der Gründung eines neuen Haushalts mitgegeben ("Mitgift").


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Letzte Überarbeitung: 07. Dezember 2011, Dagmar Wiechoczek