Zur Nomenklatur des Indigos

Der Name Indigo bedeutet letztlich „Farbstoff aus Indien“ (giech. indikon, der Indische). Indigo nennt man auch Indigoblau oder Indigotin. Letzteres ist genau genommen nicht ganz richtig, denn das ist auch der Name des cis-Isomeren des Indigos.


Viele Leute bezweifeln, ob es das cis-Isomere überhaupt gibt. Denn die Tendenz zur Bildung von H-Brücken ist so stark, dass bei der Synthese von Indigo aus den beiden identischen Bauteilen (Indoxyl) stets das trans-Isomere entstehen sollte.

Chemiker benennen Indigo vereinfacht so: Bi-indolinyliden-3,3´-dion. Darin steckt die Bezeichnung für den zentralen Heterozyklus Indol.


Die Endung –on weist darauf hin, dass es sich beim Indigo um ein Keton handelt. Man ordnet Indigo deshalb unter der Gruppe der Carbonylfarbstoffe ein.

Letztlich stammt der Name des Indols von Indigo, bei dessen Abbau es entsteht.

Der Indol-Baustein kommt in vielen biologischen Molekülen vor. Besonders erwähnenswert ist die Aminosäure Tryptophan. Davon abgeleitet sind viele physiologisch interessante Verbindungen wie das Serotonin oder die Lysergsäure.

Zum Schluss noch ein Hinweis: Im Allgemeinen sagt man der Indigo. Zugelassen ist laut Duden aber auch das Indigo.


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Letzte Überarbeitung: 06. April 2014, Dagmar Wiechoczek