Biochemischer Abbau der Aldehyde

Hier interessieren vor allem zwei Aldehyde: Acetaldehyd (Ethanal) und Formaldehyd (Methanal).


Wie der Acetaldehyd abgebaut wird
Acetaldehyd nimmt kaum jemand freiwillig zu sich. Letztlich müssen wir uns darüber informieren, wie seine Vorstufe, das Zellgift Ethanol, im Körper abgebaut wird. Das geschieht in der Leber in zwei Schritten:

Oxidationsmittel ist beide Male NAD+. Katalysiert wird mit den Enzymen Alkoholdehydrogenase ADH sowie der Aldehyddehydrogenase AlDH.


Wie Formaldehyd im Körper abgebaut wird
Auch hier gehen wir vom zugrunde liegenden Alkohol aus. Methanol wird nicht (oder fast gar nicht) von der ADH angegriffen.

Dagegen erfolgt sein Abbau vorrangig durch ein H2O2-abhängiges Peroxidasesystem.

Das für die Methanoloxidation benötigte H2O2 wird durch spezielle Enzyme zur Verfügung gestellt. Bei den Enzymen dieser Oxidasegruppe wird der Substratwasserstoff direkt auf ein O-Molekül übertragen. Ein Beispiel von vielen ist die Aldehyd-Oxidase:

Zu dieser Enzymgruppe gehört auch die aus Glucosticks her bekannte Glucose-Oxidase. Glucose ist letztlich auch ein Aldehyd.

Der beim Methanolabbau entstehende Formaldehyd wird durch die Aldehyd-Oxidase weiter zu Ameisensäure oxidiert. Dabei kann wieder H2O2 entstehen.

Die Ameisensäure wird von der Tetrahydrofolsäure (einem Vitamin aus dem B-Komplex) unter Bildung von Formyl-Tetrahydrofolsäure übernommen und so "entgiftet". Diese Verbindung ist unentbehrlich zum Beispiel bei der Synthese von DNA-Basen.


Weitere Texte zum Thema „Aldehyde und Ketone“


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 08. September 2006, Dagmar Wiechoczek