Ein Überblick:
Schwefelverbindungen als Umweltfaktoren

Schwefel ist als Elementsubstanz völlig inert, d. h. reaktionsträge. Das gilt leider nicht für die Vielzahl von Schwefelverbindungen. Diese spielen in der Umwelt als Schadstoffe eine wichtige Rolle - und das, obwohl gerade viele wichtige biochemische Substanzen Schwefelverbindungen sind.

Vor allem bei der Verbrennung von fossilen Brennstoffen wie Erdölprodukte, Kohle und Erdgas zur Energiegewinnung sowie bei der Müllverbrennung wird giftiges Schwefeldioxid (T) gebildet. Aber auch bei der Verbrennung von Biomasse und Müll wird es freigesetzt. Daraus entsteht in der Atmosphäre Schwefelige Säure, die zu Schwefelsäure oxidiert werden kann.

2 H2SO3 + O2 ———> 2 H2SO4

Beide Säuren sind Bestandteile des sauren Regens. SO2 und Schwefelsäure spielen auch eine wichtige, weil katalytische Rolle beim stratosphärischen Ozonabbau. Mit einer ausgefeilten Technik werden deshalb entweder die Brennstoffe präventiv entschwefelt, oder das Schwefeldioxid wird nachträglich aus den Abgasen entfernt ("Rauchgasentschwefelung").

Schwefelwasserstoff ist wegen seiner Giftigkeit (F+,T+) gefährlicher Bestandteil von Abluft und Abwässern. In der Natur kommt er vor allem in Faulgasen und im Erdgas in wechselnden Mengen vor. Anders als SO2 kann er jedoch recht leicht zu Schwefel oder zu Sulfat oxidiert werden.

Technische, mit weiteren Schadstoffen belastete Schwefelsäure-Abfälle sind besonders durch ihr Verklappen auf der offenen See ins Gerede geraten: Das Stichwort lautet "Dünnsäure".

Zu den atmosphärischen Einflüssen der Schwefelverbindungen und anderer Schadstoffe haben wir ein großes Webseitenangebot.


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Letzte Überarbeitung: 15. März 2006, Dagmar Wiechoczek