Wie kommt das Salz ins Meer?

Im Meer ist sehr viel Salz gelöst. Wie kommt das Salz da hinein?

Überall auf der Erde gibt es Salz. Dass man es überall finden kann, siehst du schon an den Namen von Städten und Flüssen. Da gibt es Salzburg, Salzungen, Bad Salzuflen, die Salzach.... Und Suhl, Saale, Saar... Aber auch Namen wie Halle, Schwäbisch Hall und Hallstatt erinnern daran. Bei uns in Bielefeld gibt es den Halhof.

Salz löst sich sehr gut in Wasser. Das kannst du zu Hause ausprobieren. Wenn es regnet, löst das Regenwasser Salz aus dem Boden. Das Regenwasser fließt ab. Zuerst bilden sich Bäche, die ergießen sich in die Flüsse, und die fließen zum Meer. Das dauert alles nur wenige Tage.

Im Meer gibt es bald so viel Salz, dass das Meerwasser nicht nur salzig und bitter schmeckt, sondern sogar giftig ist. Leute, die in Seenot geraten, sterben mitten im Wasser am Verdursten! Denn wir benötigen Süßwasser, in dem nur ganz wenig Salz gelöst ist - und davon täglich 2 bis 3 Liter.

Andererseits kommen wir ohne Salz nicht aus. Es ist in Maßen genossen sogar lebensnotwendig. Das Salz erhalten wir auf zwei Arten aus dem Meer zurück:

Wenn ein Meer eintrocknet, kristallisiert das Salz aus. (Auch das kannst du zu Hause mit einer Salzlösung ausprobieren!) Es entstehen langsam Salzseen und staubtrockne Salzwüsten. Daraus werden in Millionen Jahren kilometerdicke Salzstöcke. In ihnen gewinnt man bergmännisch das Salz. Dazu werden große Tunnel und Hallen in die Erde gegraben.


Bild 1: Eingetrocknete Meerwasserpfütze
(Algarve/Portugal; Foto: Blume)


Das Eintrocknen eines Meeres kann man aber auch gezielt fördern - das macht man bei der Gewinnung von Meersalz. Dazu trennt man am Meerufer kleine Bassins ab. Das Wasser verdunstet, und das Salz bleibt zurück und trocknet. Das braucht man dann nur noch einzusammeln. (Man spricht von der Salzernte.) Besonders gut funktioniert das in den südlichen Ländern, weil da die Sonne den ganzen Tag stark scheint und die Wärme zum Verdunsten des Wassers liefert.


Bild 2: Salzgärten auf Mauritius
(Foto: Daggi)


Diese Gärten sind wahre Hightech-Anlagen zur Salzgewinnung. Denn die Becken sind mit feinstem Basalt ausgekleidet. Dieses Gestein ist auf der Vulkaninsel Mauritius ausreichend vorhanden.

Bild 3 (Foto: Daggi)


Langsam eintrocknende Salzseen zeigen noch eine andere Eigenschaft: In ihnen können Leute nicht untergehen.


Bild 4: Rosi auf dem Toten Meer
(Jordanien; im Hintergrund sieht man Israel; Foto: Carsten)


Salzwasser ist nämlich viel schwerer als Süßwasser. Man sagt: es hat eine höhere Dichte. Das ist ja klar, weil mit abnehmendem Wassergehalt die Salzlösung konzentrierter und somit immer schwerer wird. Dazu gibt es einen hübschen Versuch: Lege ein frisches Hühnerei in Leitungswasser. Es wird untergehen. (Wenn nicht, ist es alt und darf nicht mehr verzehrt werden! Nimm dann ein anderes Ei.) Löse jetzt so viel Salz in dem Wasser wie nur geht. Rühre dabei mit einem Löffel um. Legst du nun das Ei hinein, schwimmt es. So geht es auch mit den Schwimmern im Toten Meer. Die können nicht mal tauchen. Dazu brauchen sie Bleigewichte, die sie hinunterziehen.

Bild 5 (Foto: Daggi)


In den offenen Ozeanen, also dort, wo kein Binnensee eindunstet, bleibt die Salzkonzentration mit etwa 3,5 g/Liter erstaunlich konstant. Woran das liegt, erfährt man hier.

Bleibt noch die Frage, warum nicht auch schon die Flüsse salzig sind. Denn sie tragen ja das Salz in die Meere.

In den Flüssen kann sich Salz nicht anreichern, weil das Wasser nur kurz an einem Ort verweilt. Die tatsächlich vorhandene, aber geringe Salzkonzentration wird von uns nicht wahrgenommen. Deshalb bestehen Flüsse für uns aus Süßwasser.

Das gleiche gilt für Binnengewässer wie dem Bodensee, deren Wasser aufgrund der durch sie hindurch fließenden Flüsse (wie in diesem Fall der Rhein) ständig erneuert wird.

Anders ist es mit Seen, die nicht von Flüssen durchflossen werden oder die - weil sie in heißen Zonen liegen - trotz des Durchflusses rasch eindunsten. Es bilden sich dann an Salz gesättigte Gewässer wie das Tote Meer - oder sogar Salzseen wie in den USA oder in Afrika.


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Letzte Überarbeitung: 17. September 2009, Dagmar Wiechoczek