(Foto: Daggi)


Mit Salz kann man Glatteis bekämpfen

Experimente:
Versuch: Mit Salz bekämpft man Eis

Den Effekt der Gefrierpunktserniedrigung nutzt man im Winter, um Glatteis zu schmelzen. Hierzu werden möglichst umweltneutrale Salze (NaCl oder CaCl2-Hydrate) auf das Eis gestreut. Dabei beobachtet man, dass sich festes, scheinbar trockenes Eis verflüssigt. Eis steht nämlich wegen seiner sperrigen Kristallstruktur in einem dynamischen Gleichgewicht mit flüssigem Wasser:

Deshalb ist Eis immer mit einem feinen Flüssigkeitsfilm überzogen.
Gibt man nun Salz hinzu, so beginnt sich dieses unter gleichzeitiger Abkühlung im Wasserfilm aufzulösen. Denn dazu ist Lösungswärme nötig. Das dem Gleichgewicht entzogene Wasser wird aus dem Eis ständig nachgebildet. Das Gleichgewicht verschiebt sich somit in die linke Richtung; das Eis verflüssigt sich zu einer konzentrierten Salzlösung. Dessen Temperatur liegt wegen der Gefrierpunktserniedrigung weit unter 0 °C. Da das NaCl/Eis-Gemisch keine tieferen Temperaturen als -21,3 °C ermöglicht, nützt unterhalb dieser Wintertemperatur das Streuen von Natriumchlorid nichts mehr. Eine Alternative ist das umweltneutralere Calciumchlorid CaCl2, ein Abfallprodukt der Sodaherstellung nach Leblanc, da dessen konzentrierte Lösungen erst ab -55 °C gefrieren.

Zum Straßendienst im Winter haben wir einen Tipp des Monats.


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Letzte Überarbeitung: 26. März 2007, Dagmar Wiechoczek