4.22 Weichspüler

Weichspüler sind Substanzen, die auf die Textilfaser aufziehen. Sie sollen bewirken, dass die Textilien sich weicher anfühlen.

Die Ursache für den rauen "Griff", den Textilien nach einiger Zeit bekommen, liegt in der zunehmenden Beschädigung der Fasern durch Gebrauch und Waschen sowie in Kalkablagerungen. Die Kalkablagerungen können aufgelöst werden, wenn in das letzte Spülwasser etwas Essig- oder Citronensäure gegeben wird. Die unerwünschten Faserausläufer von beschädigten Baumwollfasern können durch Enzyme wie Cellulasen abgebaut werden. Als Weichspüler im engeren Sinne werden aber weder Essigsäure noch Cellulaselösungen bezeichnet.

Ein anderer Weg, der allerdings nur die Symptome bekämpft, ist die Verwendung von so genannten Weichspülern im letzten Spülgang.

Diese Weichspüler enthalten in der Regel kationische Tenside (-> 4.2 und 4. 18). Die kationische Gruppe des Tensidmoleküls lagert sich direkt an die negativ polarisierten Sauerstoffatome der Textiloberfläche an. Die hydrophoben Molekülreste ragen nach außen und führen zu einem weicheren "Griff".

Weichspüler mit kationischen Tensiden haben zwei Nachteile. Bei manchen Personen können sie zu Hautreizungen und Allergien führen. Außerdem sind fast alle kationischen Tenside nur schwer biologisch abbaubar, teilweise haben sie sogar antimikrobielle Eigenschaften (-> 4.2). Einige Hersteller haben deshalb in ihren Produkten die kationischen Tenside durch unbedenklichere nichtionische ersetzt.

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Letzte Überarbeitung: 01. Juli 1998