Die Entdeckung der Ascorbinsäure

Könnt ihr euch vorstellen, dass erst am Anfang des 20. Jahrhunderts nachgewiesen wurde, dass die Skorbut eine durch falsche Ernährung erzeugte Mangelkrankheit ist? 1920 wurde erstmals der Name Vitamin C vorgeschlagen. Aber bis das Mittel gegen Skorbut, der so genannte Antiskorbutfaktor, entdeckt wurde, dauerte es noch länger. Erst 1927 isolierte der ungarische Chemiker Albert Szent-Györgyi bei Untersuchungen über biologische Oxidationsprozesse in der Nebennierenrinde von frisch geschlachteten Rindern eine saure Substanz mit starkem Reduktionsvermögen. Die Elementaranalyse der Verbindung ergab die Summenformel C6H8O6.

Albert Szent-Györgyi wußte aber nicht, dass er das Vitamin C entdeckt hatte. Stattdessen nannte er die Verbindung Hexuronsäure, da sie strukturelle Ähnlichkeiten mit bestimmten Hexose-Derivaten, den Uronsäuren, zeigte.

Es gab nur noch ein Problem bei der Aufklärung der Konstitutionsformel der Substanz. Der berühmte britische Zuckerspezialist Sir Norman Hayworth hatte für die Analyse 20 g der Substanz angefordert. Um diese Menge zu isolieren, brauchte Szent-Györgyi 66 kg Nebennieren. Erst 1930 konnte er die gewünschte Menge an Substanz liefern.

1932 bewies er jedoch, dass seine Hexuronsäure mit dem Antiskorbutfaktor identisch ist. Erst jetzt konnte der ungarische Chemiker noch andere Quellen zur Isolation der Ascorbinsäure nutzen - die ungarische Paprika.

(Foto: Nadine)

1933 wurde endlich auch die Struktur von Vitamin C entschlüsselt.

Durch diesen Schritt war es möglich, Vitamin C zu synthetisieren.


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Letzte Überarbeitung: 26. April 2002, Dagmar Wiechoczek