Das Auto - ein rollender Katalog von Chemiethemen

Ein Wort an Lehrer und Lehrerinnen

Ein eigenes Auto ist der Traum aller Jugendlichen. Erfahrungsgemäß interessiert sie deshalb alles, was mit dem Auto zu tun hat. Warum soll man diese Neigung nicht ausnutzen, um naturwissenschaftliches Wissen zu transferieren?

Das Thema Auto bietet sich für den Unterricht beider Sekundarstufen an. Die folgende Skizze, die mit den Schülern zusammen erstellt werden sollte, verdeutlicht, was für den traditionellen sowie für den umweltbezogenen Chemieunterricht am Auto relevant ist.

(Quelle [2])


Aus dieser Abbildung wird auch die Breite der Themen deutlich. Dies ist auch bei einem Objekt, das wie der Golf aus vielen tausend Einzelteilen besteht, nicht anders zu erwarten. In seiner stofflichen und thematischen Vielfalt lässt sich das Auto nur noch mit dem Haus vergleichen, dem wir bereits eine eigene Webseite gewidmet haben: Chemie im und ums Haus.

Beim Thema Auto kann man zunächst einmal auf grundlegende chemische Inhalte eingehen wie z. B. Oxidation und chemische Energie, Massenwirkungsgesetz, Katalyse, Elektrochemie, Petrochemie, Metallurgie (usw.). Damit stehen Stoffe und deren Herstellung, Eigenschaften und Struktur im Mittelpunkt. Aber auch Themen der physikalischen Chemie (Elektrochemie, Thermodynamik) fließen ein. Außerdem lassen sich hier besonders Themen aus dem Bereich der angewandten technischen Chemie finden. Weiterhin ist ein fächerübergreifender Unterricht mit Physik (Dynamik und Kinematik, Wärmekraftmaschinen und Elektrik) und mit Biologie denkbar.

Mit dem Thema Auto lassen sich besonders gut Bezüge zur Ökologie herstellen. Es sei hierbei an die Inhaltsstoffe der Auspuffgase, an giftige Farbpigmente und Lösemittelemissionen beim Farbauftrag, an die galvanische Chromierung aus einem Chromatbad, an die Umweltschäden durch Bleiemissionen bei der Herstellung von Bleiakkus und beim Betrieb von Ottomotoren mit bleihaltigem Benzin, von Dieselmotoren an die Ruß- und Aromatenemission, an die Cadmierung zum Rostschutz, an die Beseitigung von Autoreifen, an das inzwischen beseitigte Asbestproblem bei den Bremsbelägen sowie an die Ölbelastung von Grundwässern sowie an die Problematik des Wagenwaschens erinnert.

Es sollte aber nicht nur das negative ökologische Potential der Kraftfahrzeuge im Mittelpunkt stehen. Unbedingt muss auch das Bestreben von Wissenschaft und Ingenieurskunst, die Kraftfahrzeugstechnik auch in ökologischer Hinsicht zu verbessern, in den Unterricht einfließen. Damit kann der Chemieunterricht auch mit aktuellen Beispielen angereichert und interessanter gestaltet werden.

Nicht vergessen sollte man in diesem Zusammenhang, ausführlich auf die Recyclingverfahren einzugehen. Diese wurden von der Industrie ganz besonders im Zusammenhang mit diesem Massenprodukt entwickelt und sind deswegen auch entsprechend ausgefeilt worden.

Wir gehen in unserem Webbereich Auto nur auf die wirklich am und ums Auto vorkommenden Stoffe ein und behandeln nur Themen, die damit direkt im Zusammenhang stehen.

Zur Realisierung im Unterricht kann man unterschiedlich vorgehen:
Entweder führt man ein Projekt zum Thema Auto durch. Oder man nimmt zu klassischen Themen der Chemie wie z. B. Säure-Base entsprechende Teile (z. B. Bleiakku, Abgase, saurer Regen...) aus der Auto-Webseite.

Zum Schluss eine Anmerkung:
Diese Webseite ist so angelegt, dass sie ständig erweitert werden kann. Deshalb lohnt es sich für Sie, ab und zu wieder einmal hineinzuschauen. Und wenn Sie thematische Vorschläge haben oder sich selbst als Autor einbringen wollen, sagen Sie es uns!


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Literatur


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 29. April 2010, Dagmar Wiechoczek