Autos beeinflussen auch stratosphärisches Ozon

Experimente:
Versuch: Nachweis von NOx in Auspuffgasen


Autos emittieren Stickoxide NOx. Diese gehören zusammen mit den Chlorverbindungen zu den "Bösewichtern", die beim Abbau von Ozon mitwirken. Sie reagieren einerseits als NO mit Ozon unter Bildung von NO2. Außerdem kann auch NO2 ein Sauerstoffatom auf Ozon übertragen, wobei dieses zu zwei Sauerstoffmolekülen zerfällt. Bei diesen Reaktionen ist Strahlung notwendig.
Allerdings hilft NOx auch gegen die Chlorradikale. Man kann beide mit Schurken vergleichen, die sich wie zwei Gangster gegenseitig eliminieren. Dabei bilden sich gegenüber Ozon inaktive Verbindungen wie Chlornitrat ClONO2.

ClO· + ·NO2 ———> ClO-NO2

Zusammen mit anderen Verbindungen wie HCl bildet sich daraus eine fotostabile Chlorreserve aus, die sich vor allem in den höheren Stratosphärenwolken ansammelt. Bei den tiefen Temperaturen der Polarnacht (unter -80 °C) entsteht daraus eine fotolabile Chlorreserve, die vor allem aus Cl2O2 und HClO besteht. Diese Verbindungen setzen nach dem Polarwinter bei Bestrahlung im Frühjahr Chlorradikale frei, die das Ozon der Stratosphäre abbauen.
Bemerkenswert ist, dass die Stratosphärenwolken aus Salpetersäureeis bestehen. Die Eisoberflächen wirken bei dieser Reaktion als Katalysatoren.
Je kälter das Eis ist, desto mehr bilden sich fotolabile Chlorverbindungen. Da die Auskühlung der Stratosphäre eine der Folgen des Treibhauseffekts ist, verstärken sich Treibhauseffekt und Ozonloch gegenseitig. Denn fehlendes Ozon lässt mehr UV-Strahlung durch - mit der Folge der stärkeren Aufheizung der Erdoberfläche.

Ausführlich wird dieser Zusammenhang in unserer Webseite Wie das Ozonloch entsteht beschrieben.


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Letzte Überarbeitung: 01. Juni 1999, Dagmar Wiechoczek