Ohne Filter fährt kein Auto
Experimente:
Versuch: Staubmessung
Nicht nur Wüstenpisten sind staubig. Staub ist allgegenwärtig, auch auf
Straßen, denen man es gar nicht ansieht. Das kannst du sogar selbst nachweisen (->
Versuch). Aber auch Benzin und Öl enthalten von
vornherein oder durch den Betrieb bedingt Feststoffe, die die Abläufe in den Motoren
nachhaltig stören.
Deshalb gibt es im Auto an verschiedenen Stellen Filteranlagen. Bei allen handelt es
sich vor allem um Faltenfilter aus Spezialpapier.
Luftfilter
Staub bereitet Probleme: Denn die Luft, die in den Verbrennungsraum gelangt, muss
möglichst staubfrei sein. Das erreicht man durch ausgeklügelte Luftfilteranlagen (->
Bild 1). Schau dir mal so einen Filter an. Die Luft wird durch sinnreiche Konstruktion so
verwirbelt, dass sie auch das letzte Staubkrümelchen verliert. Und dann muss sie
sich auch noch durch viel gefaltetes Papier quälen. Dabei werden sogar Aerosole
abgeschieden. Was dann noch in den Motor gelangt, wird durch besondere Zusätze
zu den Motorenölen dispergiert (-> Webseite Motorenöle).
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Bild 1: Einbau eines Luftfilters
in der Jugendwerkstatt Bielefeld-Milse
(Foto: Blume) |
Ölfilter
Es reicht nicht nur die regelmäßige Erneuerung des Öls ("Ölwechsel
gefällig?") aus. Mit dem Öl tauscht der Mechaniker den Ölfilter aus. Denn auch
das Motorenöl muss gefiltert werden: Das Motorenschmieröl wird durch den Gebrauch
im Motor mit allerlei Partikeln angereichert (-> Webseite
Motorenöl). Dadurch sinkt das Schmierverhalten, die Reibung im Motor nimmt zu und kann
ihn nachhaltig schädigen. Der Ölfilter (-> Bild 2) sitzt an der tiefsten Stelle des
Motors, unter der Ölwanne. Das Öl wird im Kreislauf
kontinuierlich hindurch geführt.
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Bild 2: Ölfilter (Foto: Daggi) |
Auch das Benzin muss gefiltert werden. Schon geringste Verunreinigungen, die z. B.
beim Tanken hineingelangen, können die feinen Einspritzdüsen verstopfen. Deshalb
sollte man einen Tank auch nicht völlig leerfahren, denn dann kann sogar noch
Wasser, das sich z. B. als Kondenswasser unter dem leichteren Benzin im Tank
ablagert, in den Vergaser gelangen. Das folgende Bild zeigt einen dieser Filter.
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Bild 3: Benzinfilter (Foto: Daggi) |
Rußfilter
Hierbei handelt es sich um keramische Wabenstrukturen, die vor allem beim Betrieb
von Dieselmotoren die Emission von Ruß verhindern sollen. Diese Filter werden von
Zeit zu Zeit freigebrannt. Um den laufenden Betrieb eines Kraftfahrzeugs nicht zu
stören, werden parallel zwei Filteranlagen genutzt.
Allerdings stört ein Rußfilter den Motorbetrieb, da er einen Gegendruck gegen die
Abgasabgabe aufbaut. Deshalb gehen die Forschungen dahin, die Temperatur der
Rußverbrennung zu senken, damit die Rußverbrennung kontinuierlich im Anschluss an
das Auspuffen der Gase aus dem Zylinder erfolgt. Man denkt hier sofort an den
Einsatz von Katalysatoren. Im Gespräch sind Eisen- sowie Manganverbindungen.
Damit könnte man auf den Einbau von Rußfiltern verzichten.
Mit sinkender Rußemission nimmt außerdem die Freisetzung von
polykondensierten Aromaten (PAK) ab. Zurückgehalten werden
auch Schwefelverbindungen, die bislang für Dieselabgase typisch sind.
Was man nicht zu den Filteranlagen zählen
sollte
Filtrieren ist zwar eine wichtige und viel ausgeübte Tätigkeit von Chemikern.
Eigentlich ist es kein chemischer Vorgang, sondern pure Physik. Denn es findet dabei keine
Stoffumwandlung statt.
Dennoch spricht man auch dann von Filteranlagen, wenn es sich um eindeutig
chemische Prozesse handelt, wie beim Ozonfilter. Manche
nennen auch die katalytische Abgasreinigung "Abgasfilterung".
Luft, die durch die Klimaanlage in das Wageninnere gezogen wird, passieren einen
Aktivkohlefilter. Diese wirkt nicht nur als Pollenfilter, sondern adsorbiert auch
unverbrannte Kohlenwasserstoffe und Schadstoffe, die aus dem Auspuff der anderen
Autos in die Luft gelangen. Dies ist wichtig für Tunnelfahrten.
Dank an Sven Dittmann für Beschaffung von Bildmaterial!
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