Korrosion anderer Metalle: Beispiel Zinn

Experimente:
Versuch: Wann eine verzinnte Dose korrodiert


Auch andere Metalle als Eisen sind natürlich von Korrosion bedroht. Hier treffen wir alle Korrosionstypen wieder. Dies hat Auswirkungen auf den Korrosionsschutz mit Hilfe von Metallüberzügen.
Zinn z. B. dient als Überzug von Eisen, das man unter der Bezeichnung "Weißblech" zur Herstellung von Konservendosen verwendet. Das Zinn soll das Eisen vor Korrosion schützen. Es bildet sich ein passivierender Überzug von Protonen, Wasserstoff und Zinnoxid-Hydroxid aus, der den weiteren Angriff der Konserveninhaltsstoffe verhindert. Dieser Überzug widersteht sogar schwachen Säuren, wie sie z. B. in einer Ananasdose enthalten sind. Weißblech ist also resistent gegen die einfache Säure-Korrosion.
Wird die Dose jedoch geöffnet, tritt Sauerstoff hinzu. Die Sauerstoff-Korrosion beginnt. Das wird deutlich, wenn man (wie es oftmals im Haushalt geschieht!) die geöffnete Dose einige Tage lang halbvoll stehenlässt (-> Versuch). Dort, wo der Sauerstoff zusammen mit den Protonen der Säuren wirken kann, löst sich das Zink rasch ab, es tritt das dunkle Eisen zutage, das ebenfalls (und ganz besonders aufgrund der katalytischen Wirkung vom edleren Zinn) sogar noch rascher angegriffen wird. Aufgrund des Sauerstoffverbrauchs wird das reduzierende Medium rasch wiederhergestellt, es bildet sich deshalb kein Rost. Außerdem gelangt die Korrosionszone kaum bis auf den Boden. Das folgende Bild einer längs durchgeschnittenen Dose zeigt diese Effekte ganz deutlich.

Längsgeschnittene Weißblechdose, die man geöffnet und
halbvoll mit Ananas-Kompott einige Tage stehen gelassen hat
(Foto: Daggi)


Weitere Texte zum Thema „Auto“


Diese Seite ist Teil eines großen Webseitenangebots mit weiteren Texten und Experimentiervorschriften auf Prof. Blumes Bildungsserver für Chemie.
Letzte Überarbeitung: 18. November 2003, Dagmar Wiechoczek