Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume

Facharbeiten 115
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F: Betreff: Extraktion von Milchsäure
Ich schätze sehr Ihre informative Website!
Mir ist aufgefallen, dass Sie schön des öfteren Fragen zu Facharbeiten
beantwortet haben... Deshalb würde ich mich sehr freuen, wenn Sie mir bei meinem Problem ein wenig helfen könnten. Ich beschäftige mich nämlich gerade, im Rahmen meiner Facharbeit, mit dem Thema "Milchsäure"!

Hab nun ein Problem beim Ausführen meiner Versuchsreihe.. Ich möchte die im Joghurt vorhandene Milchsäure isolieren und danach die Milchsäure (die laut Joghurtverpackung zu 90% rechtsdrehend ist) auf ihre optisch aktiven Eigenschaften untersuchen. D.h. ich möchte aus dem abzulesenden Winkel des Polarimeters auf den Anteil der rechtsdrehenden Milchsäure schließen.. behandle quasi die Fragestellung: "ist in meinem Joghurt wirklich 90% rechtsdrehende Milchsäure"..
Zum eigentlichen Problem: Ich kenne die Versuchsdurchführung für die Isolierung von Milchsäure aus sauer gewordener Milch. Allerdings ist das Experiment, wie ich feststellen musste, nicht auf andere Milchprodukte übertragbar. Der Versuch sieht nämlich wie folgt aus:
In sauer gewordener Milch entsteht unter Einfluss von Mikroorganismen aus Milchzucker und anderen Hexosen Milchsäure (Milchsäuregärung). Beim Abseien saurer Milch fällt saure Molke an. Die Molke enthält die Milchsäure und außerdem noch unvergorenen Milchzucker, Mineralstoffe, Butterfett und Casein.
Nun wird Calciumcarbonat hinzugegeben. Bei der Zugabe von Calciumcarbonat zu Milchsäure bilden sich lösliches Calciumlactat und Kohlenstoffdioxid, das in Form von Gasblasen entweicht. Durch die Neutralisation der Milchsäure mit Calciumcarbonat läuft der Vorgang des Vergärens von Milchzucker zu Milchsäure solange weiter, bis aller Milchzucker umgesetzt ist. Die Milchsäure reagiert anschließend wiederum zu Calciumlactat.
Nun bewirkt die Zugabe einer 10%igen Schwefelsäure, dass die Umsetzung von Calciumlactat zu Calciumsulfat und freier Milchsäure erfolgt. Calciumsulfat fällt als Niederschlag aus. Das Filtrat enthält neben Resten von Mineralsalzen aus der Milch und einigen weiteren organischen Bestandteilen im wesentlichen die freie Milchsäure.
Diese wird duch vorsichtiges Erhitzen langsam eingedickt!!!

nun ja... Ich habe den Versuch einfach mal mit Dickmelk durchgeführt. Habe erstmal Dickmelk anstatt Joghurt verwendet, weil ich dachte das diese "Milchähnlicher" ist...
Hab bei meinem Versuch das Filtrat der Dickmelk so behandelt, wie die eigentlich abzuschöpfende Molke. Dachte eigentlich auch, dass auf Dickmelk immer ein bisschen Molkewasser drauf schwimmt..? Der Versuch war jedoch ein Misserfolg auf ganzer Linie!
Bei Joghurt erwarte ich daher noch weniger das es funktioniert.. Allerdings müsste es doch irgendwie eine Möglichkeit geben die Milchsäure aus dem Joghurt zu isolieren... Meine Informationsquellen sind erschöpft.


A: Da bin ich auch überfragt. Vor allem weiß ich nicht, was Dickmelk ist... Halten Sie sich streng an die Vorschriften. Mein Tipp: Wenden Sie sich bitte an eine Molkerei; die machen solche Analysen.


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F: Betreff: Frage zwegs Facharbeit

Seehr geehrter Dr. Blume
ich muss eine Facharbeit in Chemie schreiben mit dem Thema "Koffein - Isolierung und Wirkungsweise". Mein Problem bisher ist noch, dass ich eine aussagekräftige, detailierte und v.a. seriöse Grundlage benötige. Leider finde ich an Literatur (v.a. Bücher) nichts, auf die ich mich stützen könnte. Wissen Sie vll umfangreiche Werke oder auch brauchbare Internetseiten zu diesem Thema??
Danke im Vorraus für Ihre Bemühungen
grüße ...


A: Ich weiß nicht, was Sie mit "aussagekräftige, detailierte und v.a. seriöse Grundlage" meinen. Vielleicht versuchen Sie es mal mit Google - und dabei auch mit der richtigen, in der Wissenschaft gebräuchlichen Schreibweise des Suchbegriffs: "Coffein" mit C wie Cäsar. Da stoßen Sie auch auf einen Text von mir, mit Literaturangaben...


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F: Betreff: chemienachfrage

liebes prof. blume team

ich bin ein schüler der 10. klasse und habe ein problem bei meiner facharbeit !!! ich stoße immer wieder auf 2 begriffe !!! diese sind glucuronsäure und peroxidase
ich würde mich sehr freuen wenn sie sie mir die beduetung oder defenition schicken könten

danke im vorraus


A: Glucuronsäure ist das Oxidationsprodukt der Glucose. Statt einer Aldehydgruppe trägt die Glucuronsäure eine Carboxylgruppe:

R-CHO + ½ O2 ———> R-COOH

Peroxidase ist ein Enzym, das einen Stoff oxidiert, wobei das Oxidationsmittel Wasserstoffperoxid ist.

Du befasst dich offensichtlich mit dem enzymatischen Nachweis der Glucose durch Glukosticks... Der Test wird hier beschrieben: /dc2/tip/03_06.htm


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F: Betreff: Chemolumineszenz: Luminol
Ich schreibe momentan an meiner Facharbeit über Chemolumineszenz und Biolumineszenz. Ich habe auf Ihrem Bildungsserver für Chemie auch schon einen Eintrag zur Luminol-Reaktion gefunden, leider reicht die angegebene Reaktionsgleichung von 3-Aminophtalsäurehydrazid mit Natronlauge und Wasserstoffperoxid zu 3-Aminophtalsäure, elementarem Stickstoff und Wasser meinem Lehrer nicht aus. Bis jetzt habe ich die vollständige Synthese von Luminol aus Phtalsäure schon ausgearbeitet, was mir nun fehlt ist die Reaktion von Luminol mit Natronlauge und Wasserstoffperoxid bis hin zum "......"dianion. Dabei beziehe ich mich auf den Reaktionsmechanismus von Luminol auf der Seite http://www.uni-bayreuth.de/departments/ddchemie/umat/chemolumineszenz/chemolum.htm. Die Zwischenschritte sind mir klar, bis zur Reaktion des Diazachinons mit einem "Sauerstoff/Oxid-irgendwas" (ich weiß wirklich nicht, was in diesem Schritt reagiert). Deshalb wäre ich Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir die Reaktionsschritte ab diesem Punkt erklären könnten. Des Weiteren möchte ich gerne wissen, in was Wasserstoffperoxid im alkalischem Milieu zerfällt (wegen: "... starke Kühlung der Natronlauge und des Wasserstoffperoxids vor Versuchsdurchführung um Zersetzung von Wasserstoffperoxid zu vermeiden ...") und bei welchem Schritt genau das Kaliumhexacyanoferrat(III) als Katalysator zum Einsatz kommt. Vielen Dank im Voraus.


A: Leider kenne ich keinen Mechanismus, der die Luminolreaktion ausreichend erklärt. Ich weiß nur, dass es deswegen schon eine Menge Streit in diversen Internet-Klatschzirkeln gegeben hat. Das müsste Ihr Lehrer eigentlich auch wissen… Zu dem von Ihnen angesprochenen Mechanismus befragen Sie deshalb bitte die Verfasser der von Ihnen zitierten Webseiten.

Kontaktieren Sie am besten auch Prof. Dr. M. W. Tausch von der Uni Duisburg, welcher Spezialist für Lumineszenz und Phosphoreszenz ist.


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F: Ich muss zurzeit eine Facharbeit in Biologie über das Thema "Die Abhängigkeit des Vitamin-C-Gehalts von der Lagertemperatur frischer Orangen ermittelt durch Titration" schreiben. Leider hab ich Ihre Website zu spät "entdeckt", sodass ich erst jetzt bei Ihnen gelesen habe, dass sich dieses Thema nicht unbedingt für eine Facharbeit eignet. Es ergaben sich bei mir folgende Probleme:
1. Ich weiß nicht genau, in welchem Verhältnis man DCPIP und dest. Wasser mischen muss um die gwünschte Lösung herzustellen.
2. Wie kann ich mit dem Verbrauch der DCPIP-Lösung die Menge des Vitamin-C-Gehalts errechnen? Die Information, dass 1 Mol DCPIP einem Mol Ascorbinsäure entspricht hilft mir leider nicht weiter.
3. Sind noch mehr Lösungen als DCPIP nötig?
Danke schonmal im voraus!


A: Man stellt gern eine gesättigte Lösung her und bestimmt anschließend mit einer bekannten Ascorbinsäurelösung den Titer.
Zu den Fragen allgemein: In unserer Webseitengruppe zur „Chemie der Ascorbinsäure“ (zu finden auf der Startseite meiner HP unter  Medienangebot  Unterrichtsmaterialien) haben wir dazu die Hintergrundtexte und Versuchsanleitungen. Dort wird auch erklärt, wie Sie das Ergebnis der Messungen auswerten.
Ich rate aber von dieser Methode ab, weil sie für Ungeübte nur Frust bringt.
Wenn Sie die Rechnung, die Sie ansprechen nicht verstehen, empfehle ich eine Rücksprache mit Ihrer Mentorin. Denn die Lehrer helfen bei Facharbeiten gern (das höre ich von denen immer wieder!).


F: Vielen Dank für Ihre Informationen. Aber ich hätte da noch eine Frage:
Ich habe bereits versucht zu titrieren, jedoch ist mir dies nicht so gelungen. Bei dem Hinzufügen des DCPIP begann sich mein Orangensaft nach einiger Zeit violett zu färben, wurde jedoch nicht hellrosa. Kommt die Rosafärbung erst nach der Violett- bis Blaufärbung?!


A: Bei einem gefärbten Saft ist es schwierig, einen Farbumschlag ins Rosa zu beurteilen. Versuchen Sie die iodometrische Analyse.

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Letzte Überarbeitung: 24. Februar 2008, Dagmar Wiechoczek