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Anfragen wegen Facharbeiten
Aus dem E-Mail-Korb von Professor Blume |
601
F: Betreff: Frage zum Versuch der Ozonwirkung auf Pflanzen aus dem Medienangebot Ozon
Von: ein_halb_em_vau_quadrat@(...).de>
Ich habe eine Facharbeit zum Thema "Die Wirkung von Ozon auf Buschbohnen und Tabak als Bioindikatoren" verfasst. Dabei habe ich unter anderem auch Ihr Medienangebot im Internet als Quelle vor allem für Versuche verwendet. Ihre informative Webseite hat mir dabei sehr gut geholfen. Dafür möchte ich Ihnen und Ihrem Team generell ein großes Lob und vielen Dank aussprechen.
Nun ist mein Kursleiter allerdings beim Korrigieren der Arbeit bezüglich dem Versuch zur Wirkung
von Ozon auf Pflanzen, den ich mit ozonsensitivem Tabak durchgeführt habe, und der auch entsprechende Entfärbung zeigte,
auf ein Problem gestoßen: Wie kann man ausschließen, dass der zu großen Anteilen im Anodengas der Elektrolyse von Schwefelsäure
entstandene Sauerstoff bleichende Wirkung hat beziehungsweise wie kann man sicher sagen, dass nur das entstandene Ozon das
Blatt schädigt?
Eine Idee meinerseits wäre gewesen, dass die Spaltung von Doppelbindungen nur von Ozon, nicht aber durch Sauerstoff bewirkt
werden kann und dies die Entfärbung zu Folge hat. Dies schließt aber eine zusätliche Schadwirkung durch Sauerstoff immer noch
nicht aus.
Ich habe leider keinen konkreten Hinweis darauf auf Ihren und anderen Internetseiten entdecken können und würde mich nun
freuen, wenn Sie eine Erklärung für diese Frage hätten.
Ich hoffe Sie mit dieser Frage nicht zu sehr zu belästigen und bedanke mich im Voraus für Ihre Mühe!
A: Sie sollten reinen Sauerstoff besorgen (z. B. aus dem Chemiesaal -> Gasdruckflasche)
und die gleichen Versuche damit wiederholen.
Sauerstoff ist auch nicht so harmlos, wollte aber – gerade weil ja die Pflanzen mit großen Sauerstoffmengen umgehen, den sie
ja quasi „ausatmen“, resistenter sein. Außerdem haben die Pflanzen einen Chemismus entwickelt, mit oxidativem Stress umzugehen
– z. B. durch die Bereitstellung großer Mengen an Ascorbinsäure. Lesen Sie in meiner Webseitengruppe zur Ascorbinsäure nach.
F: Sehr geehrter Herr Blume!
Vielen Dank für Ihre Antwort. Mit Interesse habe ich Ihre Artikel zur Ascorbinsäure verfolgt und denke, mein Verständnis
zum antioxidativen Chemismus der Pflanzen ist damit gestiegen.
A: Hallo, 1/2 mv2!
Sie haben eine tolle E-Mail-Adresse. Ich wünsche Ihnen viel Energie zum Durchstehen der Facharbeit….
602
F: Hallo prof. Blume.
Ich schreibe eine Facharbeit über die Ascorbinsäure und ihre quantitative Bestimmung mit der Iodometrie. Mein Problem ist
jetzt, wo ich nicht weiß wie ich es erklären soll, dass bei der Titration sich die Ascorbinsäure beim Eintropfen des Kaliumiodates
braun färbt, nach einiger Zeit aber wieder entfärbt. Nach dem Äquivalenzpunkt färbt sich die Lösung endgültig braun. Kann es sein,
dass sich am Anfang der Stärke Iod Komplex gebildet hat, der die Lösung braun färbte, schließlich dann aber wieder aufgelöst wurde,
da die Ascorbinsäure das Iod nun reduziert. Könnten sie mir darauf eine Antwort geben, weil in ihren Versuchen scheint dieses
Phänomen nicht aufzutreten. Ich danke schon mal im Vorraus für eine Antwort.
Gruß (…)
A: Zunächst reagiert ein Teil des Iodats rasch mit bereits vorhandenem Iodid unter
Bildung von braunem Iod. Das Iod oxidiert dann langsam die Ascorbinsäure.
(Falls Sie Stärke zugegeben haben, reagiert die auch erst nach einer gewissen Zeit und vor allem auch erst bei einer gewissen
Iod-Konzentration zum blauen Iod-Stärke-Komplex.)
Wenn Sie das Ganze durchrechnen: Das Ergebnis ist dasselbe wie bei der direkten Reaktion zwischen Iodat und AscH2.
603
F: Betreff: Facharbeit über Kunstharze
Mein Name ist (…). Ich besuche die Leistungskurse Chemie und Mathematik. Meine nun anstehende Facharbeit schreibe ich in
Chemie über Kunstharze. So gewinne ich Einblick in die weiterführende und praktische Anwendung der Chemie. Außerdem interessiere
ich mich für ein Chemie-Studium oder Ingenieurs-Wissenschafts-Studium mit Schwerpunkt Verfahrenstechnik/Chemie.
Bei meinen Recherchen im Internet habe ich Ihre Universität gefunden und würde mich freuen, wenn Sie mir Informationen über
Kunstharze und Harze zur Verfügung stellen könnten beziehungsweise den richtigen Ansprechpartner an Ihrer Universität benennen könnten.
Vorab bereits besten Dank für Ihre Bemühungen
A: Wir haben zu dem Thema eine Webseitengruppe "Kunststoffe". Allerdings ist das Gebiet
der Kunststoffharze wahnsinnig umfangreich. Ich empfehle Ihnen, sich an die kunststoffverarbeitende Industrie zu wenden. Dabei
sollten Sie allerdings präziser fragen.
In meiner Fakultät befasst sich niemand mit diesem Thema.
F: Ich habe mittlerweile das Thema meiner Fachsarbeit konkretisiert, schreibe über die
Herstellung von Bakelit und Phenolharzen. Es wäre nett von Ihnen, wenn sie mir Informationen über den Reaktionsmechanismus und
Zwischenschritte bei der Polykondensation von Phenol und Formaldehyd(Bakelit) und der Polyaddition von Epichlorhydin und Bisphenol
A(Epoxidharze) zur Verfügung stellen könnten.
Vielen Dank im Vorraus
A: Die genauen Mechanismen sind mir im Moment nicht bekannt. Bei ersterem handelt es
sich um eine durch Protonen katalysierte Friedel-Crafts-Reaktion (Alkylierung), also eine Kondensation mit H2O-Abspaltung.
Im zweiten Fall liegen eine ringöffnende Addition sowie eine HCl-abspaltende Kondensation vor.
Kontaktieren Sie Lehrbücher zur Organischen Chemie wie z. B. von H. Beyer (S. Hirzel Verlag).
604
F: Betreff: Pheromone
Sehr geehrter Herr Blum,
Ich besuche die Stufe 12 des Geschwistet-Scholl-Gymnasiums in Pulheim (bei Köln) und stehe kurz vor der Entscheidung zu
einer Facharbeit. Das Thema soll diesen Freitag feststehen.
Das Fach steht schon fest ( Biologie ) und interessiert hat mich der Geruchssinn. Mein Lehrer schlug vor sich mit Pheromonen
zu beschäftigen, doch finde ich, ist die Auswahl etwas zu groß...
Könnte man sich nicht auf etwas bestimmtes spezialisieren? Oder gibt es noch andere interessante Themen im Bezug auf den
Geruchssinn?
Anstoß zu diesem Thema hat der Film "Das Parfum" gegeben, mit dem ich auch gerne meine Facharbeit ein- bzw. ausleiten würde.
Hierbei würde ich mich mit dem ausgeprägten Sinn des Hauptdarstellers auseinandersetzen und dies an Pheromonen erläutern; allerdings
weiß ich leider nicht ob ich in Betrachtung dieses Punktes noch etwas differenzierter arbeiten kann und wenn ja, wie...
Über Ihre Unterstützung würde ich mich sehr freuen und hoffe auf eine schnelle Antwort.
A: Sie haben sich da ein extrem schwieriges Kapitel ausgesucht. Es gibt hier m. E.
für Schüler keine Inhalte, die sich auch experimentell in einem Schülerlabor durchführen lassen. Es handelt sich bei den Pheromonen
um komplizierte und chemisch empfindliche Steuersubstanzen, die dazu noch in minimalen Konzentrationen wirksam sind. Sie wollen
doch wahrscheinlich keine theorielastige Arbeit schreiben.
Vielleicht hilft Ihnen die Fakultät für Biologie mit ihren Apparaturen. Fragen Sie auch mal bei der Fachdidaktik der Biologie
nach. Die sollten Ihnen helfen können.
605
F: Betreff: Synthese von Vanillin aus Ligninsulfonsäure
Guten Tag,
ich habe ihren Versuch zur Herstellung von Vanillin ausprobiert und er hat auch gut funktioniert. Nun bräuchte ich leider den
Mechanismus für diesen Versuch und konnte ihn bis jetzt, trotz Literaturrecherche, nicht finden. Es wäre nett, wenn sie mir eine
Quelle nennen könnten wo ich in dieser Fragen weiterarbeiten könnte.
A: Ich gehe davon aus, dass Sie eine Facharbeit schreiben. Wenn Sie den
Versuch 13a: Vanillin aus Ligninsulfonsäure meinen: Da finden Sie auch einen Verweis
auf die Hintergrundwebseite, wo zumindest die Reaktionsgleichung gezeigt wird. Zum genaueren Mechanismus ist mir momentan
keine Publikation bekannt. Bitten Sie den Lehrer um eine Recherchemöglichkeit, die für Sie zugänglich ist.